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Auf geht's zu neuen Ufern
»Anno 1701« baut alte Tugenden aus - besonders einsteigerfreundlich
Spannend, anspruchsvoll, (fast) gewaltfrei und für alle Spieler-Generationen geeignet: »Anno 1701« bringt all diese Tugenden mit. Das Aufbau-Strategiespiel hat das Zeug zum »besten PC-Spiel 2006« und verdient, zumal erstaunlich fehlerfrei, das Prädikat »uneingeschränkt empfehlenswert«.Mit »Anno 1701«, der bis dato aufwendigsten und teuersten Spieleproduktion aus dem deutschsprachigen Raum, setzt Sun-Flowers die millionenfach verkaufte Spielereihe fort.
Die einzigartige Kombination verschiedener Genres zu einem Echtzeit-Aufbauspiel ist auch im dritten Teil der Serie im 16. und 17. Jahrhundert angesiedelt, dem Zeitalter der Entdeckungen und des Seehandels. Erstmals waren Spieler aller Erfahrungsstufen fest in die Entwicklung mit eingebunden - im Ergebnis erschließt sich das Spiel dank des einzigartigen Info-Modus' und seiner stark vereinfachten, klar strukturierten Benutzeroberfläche auch Anfängern auf Anhieb. Der Spieler ist mit der Gründung, Erweiterung und Erhaltung einer blühenden Metropole beschäftigt, während er gleichzeitig mit anderen Spielern kommuniziert oder mit anderen Parteien durch Handel und Diplomatie interagiert. Immer bleibt das Ziel im Blick, reicher Händler, meisterhafter Bauherr oder erfahrener Stratege zu werden -Ê die offene Struktur von »Anno« belohnt jeden individuellen Ansatz.
Die Spielwelt glänzt mit zahlreichen Details wie zum Beispiel Jubel oder Protest der Bevölkerung, liebevoll animierten und vertonten Charakterprofilen oder Handel und Diplomatie mit fremden Völkern. Die Grafik ist sehr detailliert und lebendig, überzeugt mit tollen Effekten und atemberaubendem Realismus bei Flora und Fauna, im Stadtleben oder bei auftauchenden Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Vulkanausbrüchen oder Erdbeben. Auf Hochleistungsrechnern sieht »Anno« fantastisch aus, die Grafikpracht lässt sich außerdem so skalieren, dass »Anno« selbst auf schwächeren Maschinen ansehnlich bleibt.
Die größte Stärke der Reihe ist das freie Endlosspiel. Außerdem sorgen mehr als 100 unterschiedliche Spezialaufgaben (Sub-Quests) für Abwechslung, die dynamisch ins Spiel integriert sind und den Spieler mit sinnvollen Belohnungen motivieren. Zusätzliche taktische Tiefe garantiert Geheimdiplomatie mit Spezialaktionen wie Sabotage, Spionage oder Demagogie.
Integriert ist ein Mehrspieler-Modus für bis zu vier Spieler über LAN oder Internet und der Möglichkeit zu kooperativem Spiel. Nicht im Mittelpunkt, aber mit dabei: Militärelement mit Truppenformationen und Feedback in spektakulären Land- und Seegefechten.
Mit 450 000 Exemplaren erzielte »Anno 1701« die größte Erstauslieferung eines Computerspiels, das je in Deutschland in den Handel hineinverkauft wurde. »Anno 1701« ist der dritte Teil der erfolgreichsten deutschen Spieleserie, die sich bis heute weltweit mehr als 4,4 Millionen Mal verkauft hat. Mit einem Entwicklungsbudget von mehr als zehn Millionen Euro ist »Anno 1701« die aufwendigste Spieleproduktion, die es je in Deutschland gegeben hat. Drei Jahre lang arbeiteten mehr als 100 Personen an der Fertigstellung des Titels. Während früher hauptsächlich junge Männer am PC spielten, ist heute jeder dritte »Anno«-Spieler eine Frau, das Durchschnittsalter der Spieler liegt bei 33 Jahren.
Zum Erfolg von »1701« soll auch Sky Du Mont, Schauspieler und selbst begeisterter »Anno«-Spieler, beitragen. Er übernahm die Sprecherrolle des Francois Bataille, eines Charakters aus dem Spiel. Außerdem spielt Sky Du Mont in einem Werbespot mit. »ÝAnno 1701Ü ist ein großartiges Computerspiel, das man auch mit der Familie spielen kann. Ich war schon von den vorigen Teilen begeistert, da habe ich nicht lange gezögert, als das Angebot kam, eine Rolle im neuen ÝAnnoÜ zu sprechen und im Werbespot mitzuwirken«, sagt Sky Du Mont über sein Engagement für das Produkt.
Auch Professor Hartmut Warkus, Medienpädagoge an der Universität Leipzig und Experte für Computerspiele, sieht »Anno 1701« als pädagogisch wertvolles Spiel. Er lobt das konstruktive Spielprinzip sowie die Möglichkeit, gewaltfrei zum Ziel zu kommen. (tl)

Artikel vom 18.11.2006