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Evas Körper tickt
nun mal anders
»Unbekannte Patientin«
Frauen und Männer sind nicht nur körperlich und seelisch verschieden, sie sind auch anders krank. Der viel zitierte »kleine Unterschied« entfaltet hier große Wirkung. Das neue Buch »Unbekannte Patientin« zeigt erstmals, worauf Frauen besonders achten müssen.
Inzwischen wissen wir: Männer können gut einparken und Frauen besser zuhören. Seit Jahrhunderten beschäftigt die Menschen, dass Adam und Eva unterschiedlich sind. Nur in der Medizin scheint diese Erkenntnis erst langsam anzukommen. In Forschung und Arztpraxen werden Patientinnen häufig so behandelt, als gäbe es nur ein Geschlecht: das männliche. »So sterben zum Beispiel an Herzinfarkt mehr Frauen als Männer, weil er bei ihnen zu spät oder gar nicht erkannt und entsprechend falsch behandelt wird«, sagen die Autorinnen des Buches, die Diplom-Biologinnen Birgit Frohn und Claudia Praxmayer. Sie zeigen, dass der weibliche Körper in nehezu jeder Hinsicht anders funktioniert als der männliche: angefangen bei Gehirn, über Herz, Kreislauf, Magen und Darm bis hin zum Immunsystem.
»Zudem sind Frauen schmerzempfindlicher, viele Arzneimittel wirken bei ihnen anders und Rauchen schadet ihnen mehr«, konstatiert der Ratgeber, der Frauen das notwendige Wissen vermitteln will, damit sie eine passendere Behandlung für sich in Anspruch nehmen können.
Birgit Frohn, Claudia Praxmayer, »Unbekannte Patientin - Die Medizin entdeckt den weiblichen Körper neu«, Ullstein-Verlag, 245 Seiten, 19,95 Euro.

Artikel vom 08.12.2006