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Designer hatten das Sagen
Volvo C30 mit gläserner Heckklappe soll jüngere Kundschaft ansprechen
»So mutig hat man Volvo schon lange nicht mehr erlebt.« Viel Enthusiasmus schwingt mit in den Worten von Produktmarketingleiter Michael Gerber angesichts der Einführung des C 30.
Das neue Einstiegsmodell mit dem auffälligen Heck soll entscheidend dazu beitragen, die Marke für ein jüngeres, aber auch für ein »jung denkendes« Publikum interessant zu machen.
Die gläserne Heckklappe ist gemeinsam mit den gerundeten Schulterpartien das besondere Merkmal des ausschließlich als Dreitürer bestellbaren Schweden mit dem typischen Volvo-Gesicht. Auch oder gerade weil sie den einen oder anderen an den in den 70ern legendären »Schneewittchensarg«, den 1800 ES, erinnert.
Von innen blickt man wie durch ein Bullauge nach hinten. Nicht vorgesehen ist auch wegen dieses Effekts eine Abdeckung für den Kofferraum. Da haben sich die Designer durchgesetzt. Doch für eher praktisch denkende Autofahrer, die Ladegut vor fremden Blicken schützen wollen, wird es spätestens von Mitte kommenden Jahres an eine flexible (um 90 Euro) oder feste (um 290 Euro) Lösung geben. Vom ästhetischen Standpunkt aus sind beide Lösungen aber nicht wirklich empfehlenswert. Da ist den Gestaltern nicht zu widersprechen.
Und angesichts von bescheidenen 251 Litern (maximal 894 Liter) Ladevolumen, einer hohen Ladekante oder auch der schmalen Lukenöffnung ist der C30 eh nicht als Lastenesel gedacht. Das Design steht auch hier klar im Vordergrund.
Im Innenraum kann die skandinavisch kühle Aufgeräumtheit mit den vier bequemen Einzelsitzen (hinten umklappbar) durch unterschiedliche Polster- und Armaturenfarben aufgepeppt werden. Unter anderem werden Liebhaber des Designs von Apple-Computern und I-Pods ihre Freude an der auf Wunsch in »virtual white« getauchten Mittelkonsole haben.
Zudem lässt sich der Kompakte durch ein sogenanntes Bodykit (1850 Euro) mit zusätzlichen Karosserieteilen in Wagen- oder Kontrastfarbe zum Unikat machen.
Große Auswahl besteht auch bei den Antrieben. Gleich mit acht verschiedenen Motoren geht der neue Schwede an den Start. Die Benzinerpalette beginnt mit dem 1,6-Liter (100 PS /74 kW) zum Preis von 18 600 Euro. Danach folgen ein 1,8-Liter (125 PS/92 kW/ 20 150 Euro), ein Zweiliter (145 PS/107 kW/21 850 Euro), ein 2,4i (170 PS/125 kW/23 400 Euro) und der 220 PS (162 kW/ 28 500 Euro) starke T5. Letzterer sorgt für mächtig Dampf im C30.
Ein echter Dampfhammer ist auch der D5 mit 180 PS (132 kW/27 200 Euro). Enorm durchzugsstark mit einem Drehmoment von 350 Newtonmetern, aber nach Angaben des Herstellers mit 6,9 Litern Durchschnittsverbrauch auch relativ sparsam, garantiert der Diesel für jede Menge Fahrspaß. Das sportlich-straffe Fahrwerk, mit dem es sich bestens um die Kurven flitzen lässt, ist bei allen Modellen identisch abgestimmt. Das gilt auch für die weiteren Diesel, den 1,6D (109 PS/80 kW/20 950 Euro) und den 2,0 D (136 PS/100 PS/ 23 000 Euro).
Wie es sich für einen Vertreter im Premiumbereich des Segments gehört, stehen auf der Optionsliste Dinge wie Bi-Xenon-Licht oder das Sicherheitssystem BLIS (850 Euro). Es überwacht mittels zweier Kameras in den Außenspiegeln den toten Winkel und signalisiert »Gefahr von hinten« per Warnleuchte in der A-Säule. Sabine Neumann

Nächste Woche:
der neue BMW X5

Artikel vom 18.11.2006