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Tochter starb nach Misshandlung


Gifhorn (dpa). Nadine aus Gifhorn ist offenbar nach einer Misshandlung im Elternhaus gestorben. Dies habe die Mutter einer Bekannten gegenüber eingeräumt, teilte die Polizei gestern mit. Die Bekannte hatte vor einer Woche die Polizei alarmiert. Nach ihrem Tod, der anschließend Jahre lang vertuscht wurde, soll Nadine noch mehrere Tage lang im Elternhaus aufgebahrt worden sein. Angst vor der näher rückenden Einschulung habe die Mutter möglicherweise dazu getrieben, sich zu offenbaren.
Die Aussagen der Eltern zu dem jahrelang verheimlichten Schicksal Nadines seien zweifelhaft, erklärten die Ermittler. Demnach sei die im Oktober 2000 geborene Tochter im Januar 2003 aus dem Hochbett gefallen und an den Folgen gestorben. Aus Angst vor dem Jugendamt hätten sie den Tod verheimlicht und das Kind im Harz verscharrt. Eine im Jahr 2003 heimlich geborene Tochter hätten sie dann nicht gemeldet und als Nadine ausgegeben. Bei einem Sprachtest für die Einschulung habe die Mutter jetzt das erst dreijährige Mädchen vorgeführt, das Nadines Platz eingenommen hatte. Die Größe des Kindes erklärte sie mit einem Gendefekt. Die Lehrerin wurde misstrauisch und informierte die Behörden.
Der Vater sitzt unter dem Verdacht der Körperverletzung mit Todesfolge sowie der Kindesmisshandlung in Untersuchungshaft, die Mutter ist auf freiem Fuß.

Artikel vom 07.11.2006