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Im Irak nur vereinzelt Proteste

In Bagdad und Saddam Husseins Heimatstadt bis heute Ausgangssperre

In Bagdad kontrollierten gestern Soldaten die Ausgangssperre. Foto: dpa
Bagdad (dpa). Einen Tag nach der Verkündung des Todesurteils gegen den frühen Machthaber Saddam Hussein hat es im Irak erneut vereinzelt Demonstrationen für Saddam gegeben. Im nordirakischen Mossul protestierten Dutzende von Anhängern des Ex-Präsidenten gegen das Urteil.
In Bakuba, in Saddams Heimatstadt Tikrit und in der Hauptstadt Bagdad blieben die Schulen, Behörden und Geschäfte weiter geschlossen. Auch das am Vortag verhängte Fahrverbot galt weiter. Die Ausgangssperre soll heute aufgehoben werden.
Die Regierung hatte diese zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um nach der Urteilsverkündung Gewaltausbrüche zwischen Schiiten und Sunniten zu verhindern. Bei einem Mörserangriff auf Wohnhäuser in dem vorwiegend von Sunniten bewohnten Bagdader Stadtteil Adhamija waren mindestens 20 Menschen getötet worden.
Der Europarat sprach sich gestern gegen die Vollstreckung der Todesstrafe gegen Saddam aus. Der neue Irak solle nicht auf Rache, sondern auf der Achtung der Menschenrechte aufgebaut werden. Der britische Premierminister Tony Blair sagte, es gebe im Irak wichtigere Fragen als diese Hinrichtung.
Die US-Armee gab den Tod von fünf ihrer Soldaten im Irak bekannt. Nach Angaben des Militärkommandos starben gestern zwei Piloten beim Absturz eines Armeehubschraubers in der Provinz Salaheddin.

Artikel vom 07.11.2006