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Hotzenplotz Wolfgang Schmitz (re.) und Seppel Alexander Wagner »proben« im Ravensberger Park.Foto: Büscher

Jeden Tag gibt es neue Nasen

Schauspieler sind Stammgäste in Bielefelder Märchen

Bielefeld (bp). Wolfgang Schmitz freut sich: Der Schauspieler war in den letzten beiden Jahren in den Weihnachtsmärchen des Theaters stets der Sympathieträger - einmal als Balu, der Bär (Dschungelbuch), einmal als Lukas der Lokomotivführer (Jim Knopf); in diesem Jahr darf er richtig fies sein und allen Angst einjagen.
Wolfgang Schmitz spielt die Titelrollen in »Der Räuber Hotzenplotz«. Ebenfalls erneut im Märchen mit von der Partie ist Alexander Wagner: »Ich habe im letzten Jahr als 'Springer' praktisch alle Rollen gespielt - selbst die der Frau Waas.« Im »Hotzenplotz« gibt Wagner, zurzeit auch im TAMzwei in »The Killer in me. . .« als Klein-Gerber zu sehen, den Seppel.
Die beiden Schauspieler haben Spaß am Märchen und sie schreckt auch der Gedanke, 51 Vorstellungen zu spielen, nicht ab. Die Anzahl der Vorstellungen, die jeweils noch ausstehen, können sie an der Anzahl der - falschen - Nasen abzählen: Für jede Vorstellung gibt es für jeden der insgesamt sieben Darsteller eine neue Nase.
Und auch »Austauschperücken« sind vorbereitet. Alexander Wagner: »Die Haarpracht ist schnell durchgeschwitzt und muss doch an manchen Tagen drei Vorstellungen durchhalten.« Echt ist nur der Bart vom Räuber Hotzenplotz. Wolfgang Schmitz räumt ein: »Den lasse ich mir extra wachsen - ein Opfer für mich.«
Während er einen Räuber spielt, der seinen Beruf ernst nimmt, ist Seppel der treue Freund vom Kasperl, wenn auch manchmal einen Hauch langsamer im Kopf als der ewige Schlauberger. Alexander Wagner: »Die beiden gehen als Paar durch dick und dünn.«
Technisch sei das Märchen eine Herausforderung auch für die Schauspieler. Schmitz und Wagner: »Da muss jeder Einsatz passen und das gilt auch für die Zaubereien von Petrosilius Zwackelmann.« Anders als in vielen anderen Märcheninszenierungen spielen die Schauspieler nicht jeder mehrere Rollen, sondern es gibt nur sieben Personen. Schmitz: »Da hat jeder seinen großen Auftritt.«
Nach der letzten Vorstellungen gönnen sich Räuber und Seppel nur je eine kurze Erholungspause. Auf Wagner warten Dreharbeiten in München, Schmitz spielt in Celle zunächst in »Sonnyboys« und dann in »Ladies Night«.
Und vielleicht sind beide im Märchen 2007, was immer das sein wird, wieder dabei. . . Die Schauspieler: »Aber gerne doch!«

Artikel vom 07.11.2006