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Rückschlag für
den Ausbau
des »namu«

Dauerausstellung wird nicht fertig

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Eröffnung der Dauerausstellung des Naturkundemuseums »namu« im Spiegelschen Hof ist erneut in weite Fernen gerückt: Die Zwischendecken im Obergeschoss, an denen die Beleuchtung befestigt werden sollte, sind instabil und müssen heraus gerissen werden. Eigentlich sollte der Umbau spätestens zum Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Museums am 23. November eingeweiht werden.

Museumsleiterin Dr. Isolde Wrazidlo wagt keine Prognose, wann das Obergeschoss samt Dauerausstellung endlich fertig gestellt sein wird: »In diesem Jahr wohl nicht mehr.« Man werde versuchen, zum offiziellen Jubiläum wenigstens einen Raum zeigen zu können: den so genannten Zukunftsraum. Dort blicke man quasi aus der Zukunft auf die Tierwelt von heute - darunter die gefährdeten Arten, die auf der »Roten Listen« stehen. Isolde Wrazidlo: »In einer großen Vitrine werden die Tiere gezeigt, darunter auch Haustiere, aber auch ein Eisbär oder ein Gorilla, deren Überleben bedroht ist.«
Für die Museumsleiterin nur ein kleines »Trostpflästerchen«. Schließlich musste der Ausbau des Obergeschosses für die Dauerausstellung nach der Neueröffnung des Erdgeschosses (Sonderschauen) im Sommer 2004 aus finanziellen Gründen verschoben werden.
Die Stadtwerke Stiftung hatte im Jahr 2000 für den Museumsumbau 511 000 Euro (damals noch eine Million D-Mark) zur Verfügung gestellt, die 200 000 Euro, die »übrig« blieben, reichten aber nicht für den zweiten Bauabschnitt, eben die Dauerausstellung. Erst, als 2005 die NRW Stiftung für Umwelt und Entwicklung weitere 184 000 Euro zusagte, konnte das Projekt in Angriff genommen werden. Während die eigentlichen Exponate und deren Präsentation von dem Unternehmen »museumsreif« außerhalb des »namu« so gestaltet werden, dass sie nur noch aufgebaut werden müssen, gab es beim eigentlich Umbau immer wieder Rückschläge. Isolde Wrazidlo: »Der Spiegelsche Hof ist eben ein 400 Jahre altes Gebäude.«
Unverändert bleibt nicht nur der Termin des Festaktes am 23. November um 18 Uhr in der Aula des Gymnasiums am Waldhof - es spricht Dr. Hermann Scheer, Träger des Alternativen Nobelpreises zu »Erneuerbaren Energien« - unverändert bleibt auch der Eröffnungstermin der nächsten Sonderausstellung »Irrsinn« über physikalische Phänome am 26. November. Und Sonntag, 12. November, werde, so Isolde Wrazidlo, auch wie geplant von 11 bis 17 Uhr das Jubiläumsfest im namu und in der Verwaltung gefeiert. Unter dem Motto »100 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein und Naturkundemuseum Hand in Hand« präsentieren sich die Arbeitsgemeinschaften des Vereins, es gibt Angebote für Kinder, Rätsel und etwas zu gewinnen, dazu Kaffee und Kuchen. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 07.11.2006