Israel gerät immer mehr in Bedrängnis, die es sich selbst zuzuschreiben hat. Klar: Bevor die jüngste Militäraktion gegen den nördlichen Gazastreifen begann, waren von dort hunderte Selbstbauraketen abgefeuert worden. Aber die Frage, wer angefangen hat, ist im Nahost-Konflikt absolut ungeeignet, um irgendwie weiterzukommen. Auch die Versicherung von Ministerpräsident Ehut Olmert, ein technischer Defekt sei Schuld am unbeabsichtigten Tod von Zivilisten, ist schädlich. Selbst wenn diese Erklärung in der nüchternen Beschreibung des Vorgangs absolut zutreffend sein sollte, kann sie alles nur noch schlimmer machen. Olmerts Bekenntnis »Es war nicht die Politik!« ist und bleibt hilflos. Jetzt muss befürchtet werden, dass die regierende Hamas wieder Selbstmordattentäter nach Israel schleust. Die Sicherheitskräfte sind nicht ohne Grund in Alarmbereitschaft versetzt. Die letzten Selbstmordattentate hatte die Terror-Organisation - mit demokratischer Legitimation - 2004 verübt. Israels Militärs müssen sich wegen der Scheinangriffe auf Franzosen im Südlibanon zudem fragen lassen, ob sie noch unter dem Kommando ihrer eigenen Regierung stehen. Reinhard Brockmann
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