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Ein Freibrief für Bert van Marwijk

Fußball-Bundesliga: Grippewelle schwächt Spitzenreiter Werder Bremen

Stuttgart (dpa). Der VfB Stuttgart hat es heimlich, still und leise bis in die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga geschafft. Mit einer Serie von sieben Spielen ohne Niederlage schoben sich die Schwaben zwischen Tabellenführer Werder Bremen und den um Anerkennung buhlenden Bayern München auf Rang zwei.

Trotz der neuen Perspektive auf einen Europacup-Platz hält VfB-Chefcoach Armin Veh den Ball flach. »Unser Ziel ist, dass wir leidenschaftlichen Fußball spielen«, hofft Veh zunächst nur auf eine Fortsetzung der Erfolgsserie heute gegen den Hamburger SV.
Bei dem tief im Abstiegssog steckenden HSV klammert man sich unterdessen an das Prinzip Hoffnung. »Wir sind derzeit in einem Tief, aber wir ziehen das gemeinsam durch und kommen da auch wieder raus«, sagte der Vereinsvorsitzende Bernd Hoffmann. HSV-Trainer Thomas Doll gibt trotz der sportlichen Tristesse nicht auf. »Wir haben in drei Monaten alles umgeworfen, was wir aufgebaut haben«, stellte er deprimiert fest, fügte aber hinzu: »Es kann nur besser werden.«
Dieses Motto gilt auch bei Werder Bremen für die Partie beim 1. FC Nürnberg. Nachdem die Fußball-Kunst gegen Energie Cottbus (1:1) gelitten hat, weil die halbe Mannschaft auch durch einen Grippevirus geschwächt war, soll nun gegen die Franken wieder mehr gezaubert werden. Doch immer noch fühlen sich einige Spieler wie Torjäger Miroslav Klose, Clemens Fritz, Naldo und Wome nicht richtig fit. Trainer Thomas Schaaf kündigte aber an: »Ich hoffe, dass ich meine derzeitige Bestbesetzung aufbieten kann.«
Nach nur einem Sieg in fünf Heimspielen hofft Borussia Dortmund gegen Alemannia Aachen die gefrusteten Fans zu entschädigen und Trainer Bert van Marwijk Rückendeckung zu geben. »Wir tun uns schwer gegen Mannschaften, die unten stehen«, sagte BVB-Kapitän Christian Wörns jedoch. Um den Druck zu mildern, hat Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke seinem Chefcoach einen »Freibrief« ausgestellt: »Er darf auch das Spiel gegen Aachen verlieren, und er wird das erste Training im neuen Jahr leiten.«
Beim hoffnungsvoll gestarteten Aufsteiger Aachen sorgt nach der 2:4-Schlappe gegen Stuttgart die Suspendierung von Jan Schlaudraff für Unruhe. Sportdirektor Jörg Schmadtke unterstützte die Strafaktion von Trainer Michael Frontzeck und übte deutliche Kritik am Jung-Nationalspieler: »Jan hat den Solidarpakt verlassen.«
Mit neuer Geschlossenheit will derVorletzte FSV Mainz 05 das Projekt Klassenerhalt gegen den zuletzt drei Mal siegreichen VfL Wolfsburg forcieren. Das 1:1 in Leverkusen gab den Mainzern psychologischen Auftrieb. »Es ist klar, dass wir nachlegen müssen«, meinte 05-Coach Jürgen Klopp.

Der 11. Spieltag im Überblickheute, 20 UhrBor. Dortmund - Alemannia Aachen
1. FC Nürnberg - Werder Bremen
VfB Stuttgart - Hamburgere SV
FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg
Mittwoch, 8. November, 20 UhrArminia Bielefeld - Hertha BSC
Bayern München - Hannover 96
Bor. Mönchengladbach - FC Schalke 04
VfL Bochum - Bayer Leverkusen
Energie Cottbus - Eintracht Frankfurt

Artikel vom 07.11.2006