Bielefeld (WB/jm). »Gute Spiele kann doch jeder gewinnen. Schlechte nur eine Spitzenmannschaft,« pustete Frank Brennecke Augen zwinkernd durch. Zwar wahrte der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck mit einem 37:35 (17:16)-Arbeitssieg bei Eintracht Oberlübbe den Tabellenthron der Handball-Oberliga; schön anzusehen war Saisonsieg Nummer sieben freilich nicht, wie der Sportliche Leiter einräumte. Nils Grothaus (10) und Sven-Eric Husemann (9) drückten der Partie ihren Stempel auf. Nun war es nicht so, dass die 97-er jemals richtig in Verlegenheit gerieten. Gleichwohl wirkte die Mixtur aus kleiner Sporthalle, frenetischem Heimpublikum und Trainer-Unikum Dieter Löffelmann wie ein paralysierender Zaubertrank. »Oberlübbe ist eine ganz unangenehme Truppe. Gegen die kannst du einfach nicht spielen,« sagte Brennecke. Weiterhin gravierend kam hinzu, dass sich die Gäste »in der Deckung schlecht anstellten.« Aber der TuS 97 profitierte von seinen größeren Möglichkeiten und erarbeitete sich ein kleines 11:8-Polster. »Wir haben zigmal umgestellt, um eine Formation zu finden, die mit den Verhältnissen klarkommt,« so Brennecke. Irgendwann sei es dann so weit gewesen, dass eine Sechs auf dem Feld stand, die sich »ein bisschen besser angestellt« habe. Gleichwohl schaffte Oberlübbe zwischenzeitlich den 31:31-Gleichstand (53.). Husemann erlöste seine Farben mit dem 32. Tor. Fortan sollte der Primus wieder den Ton angeben. Über 35:32 und 36:33 steuerten die Nordbielefelder den Zählern 14 und 15 entgegen. »In solchen Spielen entscheidet sich die Meisterschaft. Wer da die wenigsten Federn lässt und die halbwegs heile übersteht, hat gute Chancen,« führte Brennecke weiter aus. Ralf Bruelheide wurde vom Ex-Internationalen Markus Hochhaus die gesamte Zeit in Manndeckung übernommen. »Wahrscheinlich haben die über alte Zeiten geplaudert,« witzelte Brennecke. TuS 97: Lehmeier/Tiemann (n.e.) - Grothaus (10), Husemann (9), Bruelheide (8/3), Schlüter (3), Niehaus (2), Kopschek (1), Duderstadt (1), M. Volmer (1), Boekstiegel (1), Lewerenz (1), Vogelsang, A. Vollmer.
Drucken