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Vorsprung verwaltet

Handball-Oberliga: TSG schlägt Hahlen mit 31:30

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Einen Schönheitspreis gab es nicht, dafür die ersten reifen November-Punkte: Handball-Oberligist TSG Altenhagen-Heepen rang den Aufsteiger TSV Hahlen mit 31:30 (15:12) nieder. »Kämpferisch war's eine Topleistung gegen einen soliden Gegner,« freute sich Kapitän Carl-Moritz Wagner über nunmehr 9:5 Zähler. Nach »Miesen« ist die TSG mit dem Tabellendritten TuS Ferndorf gleichgezogen.

Zwei Mal erarbeitete sich der Gastgeber vor gut gefüllten Rängen ein komfortables Polster, von dem er letztlich zehren konnte. Vom 7:8 (18.) preschten Glüer, Müller, Starck und Wagner binnen sechs Minuten bis auf 13:8 davon. Hilfreich erwies sich in dieser Phase, dass Marcel Müller nervenstark vom Punkt war. Derweil Wagner zuvor am früheren SCB-Keeper Kai Bierbaum gescheitert war, verwandelte Müller seine insgesamt fünf Siebenmeter sicher. Hahlen profitierte aber in der Folgezeit immer wieder von vielen leichten Fehlern der Hausherren und glich in doppelter Überzahl zum 16:16 (34.) aus. Wagner gab in Unterzahl die richtige Antwort und damit den Weg vor - 17:16 (35.).
Florian Korte beruhigte sein Team mit zwei Treffern - 21:17 (41.). Bis auf 27:20 (Gegenstoß Wagner, 49.) eilte die Harke-Crew davon, um sich dann auf ihren Lorbeeren auszuruhen und den Vorsprung bloß noch zu verwalten. Nach Starcks 30:24 (57.) schaltete Hahlen um auf eine offene Manndeckung und markierte vier Tore in Folge. Dem 30:28 eine Minute vor der Schlusssirene ließ einmal mehr Florian Korte mit kraftvollem Einsatz den 31. Treffer und damit die Erlösung folgen.
Trainer Jörg Harke war nur mit dem Endergebnis zufrieden. »Ich hätte gedacht, wir treten souveräner auf. Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Weil wir keinen Druck ausgeübt haben, wurde Zeitspiel angezeigt; heraus kamen Würfe, die wir uns nehmen mussten«. Oder um es mit dem körperlich nicht ganz fitten Johann-David Starck auszudrücken. »Wir haben blind abgeschlossen.«
Die beiden Unparteiischen Alexy/Felske trugen mit mehrfach nicht nachzuvollziehbaren Entscheidungen ihr Scherflein dazu bei, um dem Nachbarschaftsderby das Prädikat »zerfahren« zu geben. Beide Mannschaften haderten mit so manchem Pfiff.
TSV-Schlussmann Kai Bierbaum räumte freilich auch kritisch ein: »Wir haben in der zweiten Hälfte wilde Sau gespielt.«
In seinem 100. Spiel für die TSG zog sich der dreifache Torschütze Martin Glüer eine Schulterverletzung zu. Neuzugang Matthias Belgard aus Ratzeburg kam noch nicht zum Einsatz. Trotz Diplomarbeit im Endstadium wollte es sich Tim Quisbrock nicht nehmen lassen, an früherer Wirkungsstätte aufzulaufen. Der Hahlener markierte sechs blitzsaubere Treffer.
TSG Altenhagen-Heepen: Welge/Börsting - Wagner (5), Starck (5), Korte (8), Glüer (3), Müller (6/5), Limbach (2), Werner (2), Schraps, von Hollen, Rethmeier.
Der Spielfilm: 2:1 (5.), 4:2 (11.), 5:6 (16.), 7:8 (18.), 13:8 (24.), 15:10 (28.), 15:12 (30.), 16:16 (34.), 22:17 (42.), 24:19 (45.), 27:20 (49.), 29:23 (54.), 30:28 (60.), 31:30 (60.).

Artikel vom 06.11.2006