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TUI: Türkei-Markt bricht ein

Reisekonzern macht weniger Umsatz mit mehr Gästen

Von Thomas Albertsen
Lanzarote (WB). Die Zahlen fahren Achterbahn: Trotz einer Steigerung der Gästezahlen um 4,4 Prozent ging der Umsatz beim Touristik-Konzern TUI in der Sommersaison 1,4 Prozent zurück.

»Dank unserer hervorragenden Kapazitätssteuerung haben wir allerdings mehr Reisen zum Katalogpreis verkauft und damit den Ertrag gesteigert«, sagte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher bei der Präsentation der Sommerkataloge für die Saison 2007 auf der spanischen Insel Lanzarote.
Im wichtigsten Markt, der Balearen-Insel Mallorca, verzeichnete TUI ein Gäste-Minus von 5,2 Prozent. Der Umsatz in diesem Segment stieg allerdings dennoch, und zwar um 11 Prozent. Gewinner aus TUI-Sicht war in diesem Sommer Italien mit einem Gästeplus von 27 Prozent und 22 Prozent mehr Umsatz.
Islamischen Ländern zeigten die Kunden des Marktführers hingegen die kalte Schulter: in die Türkei wollten 28,7 Prozent weniger Gäste, Tunesien brach um 20 Prozent ein, Ägypten verlor 9,2 Prozent. Insbesondere die Türkei mahnte Volker Böttcher, erheblich mehr für ihr Image zu tun, denn das Hotelangebot und die Freizeitmöglichkeiten stimmten durchaus.
Weiterhin beliebt sind Fernreisen, wobei die Karibik der Verlierer war. Hingegen haben die meisten asiatischen Ziele mehr Gäste als vor dem Tsunami. In Thailand stiegen die Teilnehmerzahlen um 150 Prozent, auf den Malediven konnte die erhöhte Nachfrage nicht befriedigt werden.
Für die gerade angelaufene Wintersaison rechnet TUI mit deutlichen Urlauberzuwächsen in Italien, Portugal, Österreich, Deutschland und auf den Kanaren, wo sich das Geschäft momentan besonders positiv entwickelt. Die Türkei hingegen verliert weiter dramatisch. Auf den Balearen wird das Urlauberaufkommen weiter sinken, dank der Preiserhöhungen der Umsatz aber kräftig steigen.
Im Sommer 2007 differenziert TUI erstmalig ihr Angebot in Premium (drei Kataloge für Luxusurlaub), Weltentdecker (12 Kataloge) und »Schöne Ferien« (30 Kataloge für Badeurlaub).

Artikel vom 06.11.2006