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Blutige Tage im Gaza-Streifen

34 Tunnel entdeckt - Waffenschmuggel blüht - Raketen fallen zurück

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Gaza/Tel Aviv (dpa). Der israelische Militäreinsatz gegen palästinensisches Raketenfeuer hat dem Norden des Gaza-Streifens ein blutiges Wochenende gebracht. Seit die israelische »Operation Herbstwolken« am Mittwoch begonnen wurde, haben Soldaten fast 50 Palästinenser getötet, vor allem Kämpfer bewaffneter Gruppen.
Im zweiten Jahr nach dem Abzug der Israelis verfügen die Palästinenser über mehr geschmuggelte Waffen denn je. Im Gazastreifen rückt ein Frieden immer weiter in die Ferne.
Seit die israelische Armee die Einsätze in dem Grenzstreifen wieder aufgenommen hat, wurden 34 Tunnel unter der Grenze gefunden, vor allem in der palästinensischen Grenzstadt Rafah. »Eines Tages wird der Boden unter Rafah noch einbrechen«, sagt ein palästinensischer Polizist mit bitterem Humor. Viele Palästinenser fragen sich verbittert, was die Angriffe mit selbstgebauten Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel eigentlich bringen sollen. »Sie haben doch in Israel kaum jemals mehr als Sachschaden angerichtet.
»Manche schraubten sich sogar wie ein Drehwurm in den Himmel und sind auf unserem eigenen Gebiet niedergegangen«, sagt Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Die militanten Gruppen sehen das Raketenfeuer hingegen als Teil einer psychologischen Kriegsführung gegen Israel. Diese soll jenseits des Sperrzauns um den Gazastreifen Angst und Schrecken verbreiten.

Artikel vom 06.11.2006