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Der ehemalige Fernmeldetechniker Fritz Prigge kennt die alten Fernschreiber natürlich aus dem Effeff. Foto: Hans-Werner Büscher

Museum für Morse,
Telefon & Co. gefordert

Gelungene Schau zur Fernmeldegeschichte


Bielefeld (WB/mzh). Auf reges Besucherinteresse ist die Schau »150 Jahre elektrisches Fernmeldewesen in Bielefeld« gestoßen. Zur Eröffnung der Ausstellung im Telekom-Hochhaus am Phillipp-Reis-Platz regte der Festredner, Prof. Hans Walter Wichert (Uni Paderborn), die Einrichtung eines Bielefelder Technikmuseums an.
Die Sammlung der Telekommunikationsgeräte vom Morseapparat über Fernschreiber bis zum Glasfaserkabel prunkt mit echten Raritäten. So habe man mehrfach Paderborns Technikmuseum, dem renommierten Heinz-Nixdorf-Forum, mit Exponaten aushelfen können, wie Wilhelm Blase, Vorsitzender des Bielefelder Vereins »Freunde historischer Fernmeldetechnik«, stolz berichtete.
Um so logischer wäre ein eigenes Museum am Teuto. »Die großen Häuser in München und Berlin vernachlässigen - notgedrungen - die regionalen Aspekte der technischen Entwicklung«, meinte der Diplomingenieur Wichert. »Bielefeld aber könnte exemplarisch den rapiden Fortschritt in der Geräteentwicklung illustrieren.«
Über die Stadt, die am 2. November 1856 ein Telegrafenamt erhielt, liefen wichtige Telekommunikationsstränge: Die Verbindung ging von der Reichshauptstadt Berlin via Bielefeld und Aachen nach Belgien - der fernnachrichtlichen Drehscheibe Europas bis ins wirtschaftlich führende Großbritannien. So käme einem Bielefelder Museum letztlich sogar kulturgeschichtliche Bedeutung zu, sagte Wichert.
Die sehenswerte Ausstellung ist bis zum 23. Dezember dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Telefonische Absprachen (Schulklassen u.ä.) sind unter 05 21 / 33 26 66 möglich.

Artikel vom 06.11.2006