Kopenhagen (dpa). Der akute Mangel an Postboten in Dänemark soll möglicherweise mit Deutschen behoben werden. Wie Vizepostchef Hans-Erik Nielsen am Freitag im Rundfunksender DR ankündigte, werde man zunächst versuchsweise 15 Austräger aus Deutschland für den Kopenhagener Vorort Brøndby Strand anheuern. Je nach Verlauf könne man dann auch anderswo Arbeitskräfte aus dem großen Nachbarland im Süden heranholen.
Bei einer Arbeitslosenquote von unter fünf Prozent und einem lang anhaltenden Wirtschaftsboom fehlen in Dänemark akut Arbeitskräfte auch für niedrig qualifizierte Jobs. So können Zeitungsverlage auch nicht mehr annähernd ihren Bedarf an Austrägern decken und sind auf ausländische Arbeitskräfte aus Polen, dem Baltikum sowie China angewiesen. Etwaige deutsche Austräger von Briefen und Päckchen sollen nach den Plänen von Post Danmark zunächst die Grundzüge der Landessprache erlernen. Ob deutsche Postboten in der roten Uniform der dänischen Post dann zu einer möglicherweise landesweiten Dauereinrichtung werden, wird auch von den Postempfängern abhängen. »Die Reaktion der Kunden wird sehr wichtig sein«, meinte Nielsen und sprach von einem »Testballon«. Insgesamt fehlen derzeit 116 Postboten. Ihr Monatslohn beträgt umgerechnet etwa 2350 bis 2450 Euro brutto.
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