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Vernünftig: immer in
die Zukunft investieren

Mehr Geld für Kindergärten und Schulen

Peer Steinbrück kassiert mehr Geld als geplant.

Zur Haushaltslage:
Es ist doch erfreulich, wenn man plötzlich mehr Geld in seinem Portemonnaie vorfindet, als man ursprünglich gedacht hat. Nun stellt sich die Frage, was man mit dem neuen Reichtum denn so anstellt. Nehmen wir an, eine Frau findet in ihrem Geldbeutel 420 Euro vor, so wird sie sicher über ein Paar neue Schuhe nachdenken. Findet ein Mann unverhofft 42000 Euro auf seinem Konto vor, so könnte für ihn der Traum von einem neuen Sportwagen Wirklichkeit werden.
Wie ist es nun, wenn ein Staat sich plötzlich über 42 Milliarden Euro zusätzlich im Staatssäckel freuen kann? Ja, dann wird er genauso klischeehaft vorgehen und über Dinge wie Senkung der Lohnnebenkosten, Sanierung der Staatsfinanzen oder Finanzierung des Gesundheitswesens nachdenken. Die Ausgaben lassen sich auch wie ein Paar neue Schuhe oder ein neuer Wagen rational begründen - vernünftig sind sie deswegen noch lange nicht.
Die vernünftigste Investition ist immer die in die Zukunft. Und die findet bei allen drei Beispielszenarien nur sehr bedingt statt.
Ich finde es bezeichnend für den derzeitigen Zustand in diesem Land, dass keiner unserer Politiker auf die Idee gekommen ist, das Geld in Bildung - in Kindergärten, Schulen und Universitäten - zu stecken, denn dort werden die Weichen für die Zukunft gestellt.
Deutschland wird sich nur dann in einer globalisierten Welt behaupten können, wenn wir gute und innovative Produkte am Weltmarkt anbieten können. Hierzu bedarf es jedoch gut ausgebildeter Ingenieure und Naturwisschaftler, die in Deutschland weiter ihre Zukunt sehen.
Dass dies viele nicht mehr tun, zeigt die erschreckende Zahl von 140 000 Personen, die 2005 Deutschland verlassen haben. Und wenn es so weitergeht in Deutschland, dann haben sie auch recht, und wir können mit Heinriche Heine dichten: »Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.«Dr. ANNELIESE HASSENBÜRGER33098 Paderborn

Artikel vom 25.11.2006