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Grüne in Sorge um Kinder

Nach dem Fall Kevin Anfrage im Ausschuss


Bielefeld (MiS). Der Tod des kleinen Kevin in Bremen hat die Arbeit der Jugendämter in die Schlagzeilen gebracht. »In Bielefeld gibt es eigentlich ein vorbildliches Konzept«, meint Matthi Bolte von den Grünen. »Aber wir wollen dennoch wissen, ob Nachbesserungsbedarf besteht.«
Gemeinsam mit seiner Fraktionskollegin Lisa Rathsmann-Kronshage kündigte Bolte gestern eine Anfrage der Grünen für die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch, 8. November, an. Sie wollen wissen, wie sich in Bielefeld die Zusammenarbeit der städtischen Dienststellen mit Ärzten, Schulen und Kindertagesstätten gestaltet, wenn das Kindeswohl in Gefahr ist. Auch soll die Verwaltung Angaben darüber machen, wie oft die Stadt in den vergangenen Jahren einschreiten und Kindern ihren Eltern kurzzeitig oder auch längerfristig entziehen musste. Ferner wird die Personalausstattung des zuständigen Dienstleistungszentrums Jugend, Soziales, Wohnen hinterfragt.
Im Bereich der Jugendhilfe will die Stadt im laufenden Jahr bis zu drei Millionen Euro einsparen. »Ein wichtiger Beitrag zur Haushaltskonsolidierung«, meint Rathsmann-Kronshage. Gleichzeitig aber müsse sichergestellt sein, dass die Stadt dennoch alle notwendigen Hilfen leisten könne.
Eine weitere Anfrage der Grünen beschäftigt sich mit der Situation von Kindern und Jugendlichen, die in Deutschland lediglich eine so genannte Duldung besitzen und mit ihren Familien jederzeit abgeschoben werden können. Die Grünen möchten Aufklärung darüber, wie viele Kinder und Jugendliche in Bielefeld diesen unsicheren Status besitzen und welche Qualifizierungsmöglichkeiten es für sie gibt. Bolte: »Eine Arbeitsgenehmigung ist bisher für diesen Personenkreis noch immer die Ausnahme.«

Artikel vom 03.11.2006