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Nicht immer darf das Kind
zur Wunschschule gehen

Neues Anmeldeverfahren für städtische Gymnasien

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). An Bielefelds städtischen Gymnasien bleibt es eng. Ein neues Anmeldeverfahren zum Schuljahr 2007/08 soll dafür sorgen, dass einzelne Schulen nicht überlaufen werden. Nicht alle Elternwünsche können erfüllt werden.

842 Jungen und Mädchen wechselten in diesem Jahr auf städtische Gymnasien. Die Übergangsquote erreicht mit 38,98 Prozent einen Rekordwert. Für das kommende Schuljahr wird mit einer noch leicht höheren Zahl gerechnet. Der Trend wird auch in den kommenden Jahren anhalten. Die verbindliche Schulwahlempfehlung, Teil des neuen NRW-Schulgesetzes, werde daran nichts ändern, meinen Experten.
»Auch künftig werden natürlich alle einen Platz am Gymnasium bekommen«, betont Georg Müller, Leiter des städtischen Schulamtes. »Nur wird es nicht immer die Wunschschule sein.« Vor allem Cecilien- und Helmholtzgymnasium erfreuten sich in der Vergangenheit so großer Beliebtheit, dass die Raumkapazitäten dort erschöpft sind.
Deshalb wurde ein Anmeldeverfahren entwickelt, das den Druck von diesen Schulen nehmen soll. Die sieben städtischen Gymnasien wurden in drei Gruppen eingeteilt (siehe Stichwort). Aus jeder dieser Gruppen können die Eltern jeweils eine Schule als Erst-, Zweit- und Drittwunsch für ihre Kinder angeben. Keine Gruppe darf zweimal genannt werden. Wer beispielsweise das Ceci als Erstwunsch aufführt, kann nicht das Helmholtz als Zweitwunsch benennen, weil beide Schulen der Gruppe C angehören.
Das Brackweder Gymnasium, das in den vergangenen Jahren unterdurchschnittliche Anmeldezahlen zu verzeichnen hatte, soll gestärkt werden. Unter anderem werden die Erreichbarkeit der Schule über öffentliche Omnibuslinien verbessert und das Mittagsangebot ausgebaut.
Zur Entlastung der städtischen Gymnasien sollen vorübergehend auch die Schulen in kirchlicher Trägerschaft beitragen. Die katholische Marienschule wird eine zusätzliche fünfte Klasse aufnehmen. Auch mit dem Gymnasium Bethel wird über eine Kapazitätserweiterung verhandelt.
Noch in diesem Monat beginnen die Gymnasien mit ihren Informationsveranstaltungen für die Eltern und Kinder des künftigen Jahrgangs 5. Die Anmeldungen erfolgen erst nach den Halbjahreszeugnissen der Grundschulen im Februar.

Artikel vom 03.11.2006