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Die wenigsten haben
schon mit 14 Sex

Bundeszentrale veröffentlicht Jugendstudie


Köln (dpa). Dass Jugendliche heute eher Sex haben als früher ist einer Studie zufolge ein Mythos. »Es gibt keine Hinweise darauf«, sagte Elisabeth Pott, die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, bei der Vorstellung der Studie »Jugendsexualität« gestern in Köln.
Wenn man die heutige Situation mit der von 1980 vergleiche, stelle man fest: »In vielen Bereichen sind Verbesserungen erzielt worden.« Vor allem würden die 14- bis 17-Jährigen heute viel besser aufgeklärt. Dies gelte besonders für Jungen. 1980 wurde nicht einmal die Hälfte der Jungen zu Hause aufgeklärt. Und wenn, dann reichte es bei jedem vierten Jungen nur zu einem einmaligen Gespräch.
2005 dagegen wurden 65 Prozent der Jungen und 75 Prozent der Mädchen von den Eltern aufgeklärt. Der Sexualkundeunterricht in der Schule wird der Studie zufolge gut angenommen.
Im Alter von 14 Jahren haben zwölf Prozent der Mädchen und zehn Prozent der Jungen schon einmal Geschlechtsverkehr gehabt. Dieser Anteil sei konstant geblieben, sagte Pott. Nur in der Gruppe der 17-jährigen Mädchen verzeichnete die Studie seit 2001 ein Sprung von 66 auf 73 Prozent. »Die große Mehrheit verhält sich beim ersten Geschlechtsverkehr verantwortungsbewusst«, stellt die Studie fest. Vor allem die Nutzung von Kondomen ist stark gestiegen, sie stehen an der Spitze der Verhütungsmittel.
Wenn Jugendliche nicht verhüten, erklären sie dies damit, dass es spontan zum Sex gekommen sei. Ein weiterer Faktor sei der Bildungsstand: »Bei Jugendlichen aus sozial schwierigen Verhältnissen ist die Wahrscheinlichkeit fünf Mal größer, ungewollt schwanger zu werden..« www.sexualaufklaerung.de

Artikel vom 03.11.2006