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Smart wohnen im Alter

BGW rüstet 22 Neubauwohnungen technisch auf


Bielefeld (bp). Auch im Alter noch in den eigenen vier Wänden leben zu können - das wünschen sich die allermeisten Menschen. Wie das möglich ist, das zeigte eine Fachtagung zum Thema »Räume der Zukunft« mit mehr als 100 Teilnehmern in der Industrie- und Handelskammer (IHK). Neben aller Theorie wurde dort auch Wert auf die Praxis gelegt.
So stattet die BGW (Bielefelder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft) 22 Wohnungen an der Westerfeldstraße - dort entsteht ein weiterer Komplex »Wohnen mit Versorgungssicherheit« - so aus, dass sich die Bewohner dort sicher fühlen können. Werner Stede (BGW) betont, dass die Sicherheit für ältere Menschen extrem wichtig sei. Projektpartner sei ein ambulanter Dienst, der auch die Versorgungssicherheit bei Bedarf garantiere. Die BGW rüste jede Wohnung mit Hausnotruf, gekoppelt mit Sprachsteuerung aus, per Knopfdruck (an der Wohnungstür und/oder am Bett) können alle elektrischen Geräte (abgesehen vom Kühlschrank) ausgeschaltet werden, so dass weder Herdplatte noch Bügeleisen »durchbrennen« können. Außerdem sind Bewegungsmelder und Notrufschalter zum Beispiel im Badezimmer möglich, die auch erreicht werden können, wenn der Bewohner zum Beispiel gestürzt ist.
Das komplette Angebot an Technik für »intelligentes Wohnen« könne in der Musterwohnung des Vereins an der Harrogate Allee in Augenschein genommen werden, sagte Dr. Horst Flohr, Projektreferent Förderverein Lebensgerechtes Wohnen OWL. Ziel der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE sei es zudem, dass von den Möglichkeiten, die Wohnung technisch allen Lebensphasen anzupassen, vor allem kleine Betriebe davon profitieren zu lassen, »bevor die Großen den Markt abschöpfen«, sagt Vera Wiehe. Deshalb soll es vom 1. Dezember an ein telefonisches Dienstleistungsangebot speziell für Senioren geben, die an Betriebe und Institutionen vermittelt werden können, die ihre Wohn- und Ausstattungswünsche erfülle können.
Werner Stede betonte, die Technik müsse zum einen bezahlbar bleiben, zum anderen dürfe nicht Vereinsamung durch Techniknutzung zementiert werden: »Technik kann ambulante Dienstleister nicht ersetzen.«
Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich (NRW-Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration) lobte das Wohnen mit Versorgungssicherheit: »Dort kann Technik im Alltag helfen - das Wohnen in solchen Modellprojekten kann auch die aktive Nachbarschaft anregen.«

Artikel vom 03.11.2006