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Guten Morgen

Finanzchemie


Dass sich Geld manchmal auf seltsame (auch illegale) Weise vermehrt, davon hat Hannes schon gehört. Dass sich jedoch Euro-Scheine durch Berührung auflösen, weil sie vermutlich mit Sulfatsalz gepudert wurden, das in der Hand mit Schweiß zu Schwefelsäure wird, war auch ihm bis gestern neu.
Flugs durchwühlte er sein Portemonnaie und rieb am Zehner und am Zwanziger - Fünfziger und Hunderter hatte er nicht zur Hand. Gottlob tat sich nichts. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass die »Zauberei« auch ihn längst erreicht hatte, denn am Ende seiner Einnahmen ist immer zu viel Monat übrig. Dafür scheint das Sprichwort vom Geld, das einem zwischen den Fingern zerrinnt, endlich wissenschaftlich bewiesen. Jetzt grübelt Hannes darüber nach, ob er im Mathe- oder doch im Chemie-Unterricht hätte besser aufpassen sollen. Reich wäre er vermutlich aber so oder so nicht geworden. Gerhard Hülsegge

Artikel vom 03.11.2006