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»Die Stromsparaktion war
spannender als ein Krimi«

Verbraucherzentrale rät, Messgeräte auszuleihen

Bielefeld (jr). Die zweiwöchige Stromsparaktion der Verbraucherzentrale Bielefeld, die jetzt mit Unterstützung des Elektrofachgeschäfts Vespermann durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg. Das berichtete gestern Marle Kopf, die Umweltberaterin der Verbraucherzentrale. Gesucht wurde der »Stromfresser Nr. 1« unter Bielefelds Kühlschränken.

Um an der Umweltaktion teilzunehmen (das WESTFALEN-BLATT berichtete), war es Voraussetzung, sich ein Strommessgerät bei der Verbraucherzentrale auszuleihen. Schöner Nebeneffekt: Derjenige mit dem höchsten Verbrauch hatte die Chance, einen nagelneuen Kühlschrank zu gewinnen. Den Gewinn können sich jetzt Anna Spanka aus Theesen und Annette Ohnhäusler aus Oldentrup teilen. Die beiden Frauen erfuhren gestern im Hause Vespermann von ihrem Gewinn, einem 450 Euro teuren Kühlschrank.
Für die beiden Frauen steht fest: »Unsere beiden alten Geräte zählen ab sofort zum alten Eisen. Bei dem jeweils sehr hohen Stromverbrauch haben diese Geräte wirklich ausgedient.«
Insgesamt beteiligten sich 127 Personen an der Stromsparaktion. Viele Verbraucher hatten mitgemacht und wider Erwarten positive, aber auch überraschend negative Ergebnisse bei ihrer Stromverbrauchsmessung erzielt. Marle Kopf: »Egal, ob das Gerät alt oder noch jung war, egal, ob im sparsamen oder ohnehin stromverschwenderischen Haushalt - es war einfach alles dabei. Man kann getrost sagen: Die Aktion war spannender als ein Krimi.«
Die Umweltberaterin empfiehlt Verbrauchern, sich auch in Zukunft Strommessgeräte auszuleihen (die ebenfalls bei den Stadtwerken erhältlich sind), denn besonders sparsame Kühl- und Gefriergeräte, Wasch- und Spülmaschinen sowie Wäschetrockner würden im Laufe der Jahre wesentlich mehr an Strom- und Wasserkosten einsparen, als sie bei der Anschaffung teurer sind. Marle Kopf: »Natürlich sollte ein Kühl- oder Gefrierschrank nicht nur sparsam im Verbrauch sein, sondern auch eine möglichst lange Lebensdauer haben.«
Bei der jetzigen Aktion gab es auch ein ganz überraschendes Ergebnis außerhalb der Wertung: Immerhin fünf Haushalte mussten unverrichteter Dinge das Strommessgerät wieder abgeben, weil sie gar nicht an den Stecker gekommen waren. Nach zehn oder auch über 20 Jahren merkten Verbraucher zum ersten Mal, dass sie ihr Gerät nicht einmal abschalten können. Marle Kopf: »Ein Abschalten kann ich nur empfehlen, wenn jemand zum Beispiel eine längere Urlaubsreise antritt.«

Artikel vom 03.11.2006