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Zu viel Nebel: Konzert
endet mit Feueralarm

Benefiz-Veranstaltung an der Hans-Ehrenberg-Schule

Von Malte Samtenschnieder
und Stefanie Westing
Sennestadt (WB). Mit einem ungewollten und irrtümlichen Brandalarm endete am Dienstagabend das Benefizkonzert des Gospelchores der Hans-Ehrenberg-Schule zugunsten von Unicef. In letzter Minute konnte ein Großeinsatz der Feuerwehr verhindert werden.

Moderne Technik und ihre Tücken - so mag man die Umstände beschreiben, die Organisator Wolfgang Schulte und sein Team nach dem Konzert in eine unangenehme Lage brachten. Hielten die kürzlich in der Gymnasiumsaula neu installierten Brandmelder während des zweieinhalbstündigen Programms dem für Lichteffekte erzeugten Kunstnebel stand, war nach der Veranstaltung eine kritische Konzentration erreicht.
Die Brandmelder - mit direktem Draht zur Feuerwehr - lösten um 22.56 Uhr aus. Da Schulte die Leitstelle unmittelbar telefonisch informierte, dass es sich um einen Fehlalarm handelte, konnte er einen Großeinsatz verhindern. Zu diesem Zeitpunkt war ein Löschzug mit etwa zwölf Kräften nach Angaben von Brandamtmann Heinz-Hermann Wehmhöner bereits informiert worden und auf dem Weg zum Einsatz. Diese wurden von dem Irrtum unterrichtet und wieder nach Hause geschickt. Lediglich ein Feuerwehrfahrzeug traf wenig später an der Hans-Ehrenberg-Schule ein. Die Besatzung stellte den Alarm ab und machte die Anlage wieder betriebsbereit.
Der Vorfall hätte ein teures Vergnügen werden können - unter Umständen sogar teurer als die 1300 Euro, die im Rahmen der Veranstaltung für das Unicef-Projekt »Schulen für Afrika« ersungen wurden. Denn die Feuerwehr darf Fehlalarme beim Verursacher in Rechnung stellen. »Darüber, ob das getan wird, entscheidet im Einzelfall der Chef. Wir nutzen diese Einnahmequelle aber nicht rigoros aus. Es ist uns allerdings wichtig, dass die Menschen mit ihrer Brandmeldeanlage vernünftig arbeiten«, erklärte Wehmhöner. In diesem Fall hatte Feuerwehrchef Gerhard Wörmann ein Einsehen. Er stellte nicht den Fehlalarm in Rechnung, sondern nur das Zurückstellen der Brandmeldeanlage. Mit den Kosten in Höhe von 45,28 Euro kommt der Veranstalter glimpflich davon.
Dabei hatte der Abend so gut begonnen. 300 Zuhörer waren in die Aula der Schule gekommen, um durch ihren Besuch und ihre Spende das Engagement des Gospelchors für den guten Zweck zu unterstützen. Unicef-Vertreter Simon Bethlehem bedankte sich bei Wolfgang Schulte und seinen Sängern für die Teilnahme an der Aktion »60 Jahre Unicef - 60 Konzerte für Kinder«. Bethlehem: »Die heutigen Spenden fließen in den Bau von Schulen im Süden Afrikas.«
Musikalisch zeigte sich der Gospelchor im Verlauf des Abends sehr wandlungsfähig. Außer nachdenklich stimmenden Modern Gospels wie »A Human Right«, »Thy Will Be Done« und »This Is The Lord's Doing« präsentierten die Sängerinnen und Sänger ein spritziges Medley mit Musical-Melodien von Andrew Lloyd Webber. Zudem bereicherten ausgezeichnete Solisten das Programm. Philippos Zdoupas und Marcel Cardinal boten hausgemachten Rap. Anna-Sophie Brosig, Stephan Barnert und Christian Wittneben intonierten Auszüge aus »Tanz der Vampire« und dem »Phantom der Oper«. Zudem überzeugte eine A-cappella-Formation etwa mit dem Wise-Guys-Hit »Träum vom Meer«.
Instrumental kamen die Pianisten Isabel Latussek und Malte Samtenschnieder sowie Schlagzeuger Friedolin Kipp an diversen Stellen des Programms zum Einsatz. Etwa beim Finale. Gemeinsam mit den Fünftklässlerinnen Rebecca und Denise intonierten alle Mitwirkenden die Friedenshymne »We Are The World«, bevor sie das Publikum - nach zwei Zugaben - auf den Heimweg entließen - und der Feueralarm losging.

Artikel vom 03.11.2006