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Nullnummer der Notelf:
FC Bayern ist am Ziel

Schwache Partie gegen Lissabon - Achtelfinale erreicht

München (dpa). Die Notelf des FC Bayern München hat mit einer Nullnummer vorzeitig den Einzug ins Achtelfinale der Champions League perfekt gemacht. Dem deutschen Meister genügte vor 66 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena ein 0:0 gegen Sporting Lissabon, um zum zehnten Mal die K.o.-Runde der Fußball- Königsklasse zu erreichen.
Erstmals seit zwei Jahren blieben die Münchner bei dem dürftigen Auftritt in einem Europacup-Heimspiel ohne eigenen Treffer, konnten sich aber nach zuletzt drei Siegen immerhin über den Startrekord mit vier Spielen ohne Niederlage und Gegentor freuen.
Die Münchner sind in den noch ausstehenden Spielen bei Spartak Moskau (22.11.) und gegen Inter Mailand (5.12.) nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze der Gruppe B zu verdrängen. Für den als Ziel ausgegebenen Gruppensieg benötigen sie aber bei derzeit zehn Punkten noch einen Sieg um Mailand (6), Lissabon (5) und Moskau (1) zu distanzieren.
Die nach den Ausfällen von acht Spielern, darunter die verletzen Lukas Podolski und Lucio sowie der gesperrte Bastian Schweinsteiger, ohnehin schon dezimierten Münchner mussten kurzfristig auch noch auf Mark van Bommel verzichten. Eine Muskelverhärtung in der Hüfte zwang den Niederländer zum Zuschauen. Christian Lell kam dafür zu seinem Champions-League-Debüt als rechter Verteidiger. Willy Sagnol rückte ins Mittlefeld vor. »Man muss sich ein bisschen durchmogeln, die Punkte machen und auf die Zeit warten, wenn alle wieder dabei sind«, gab Franz Beckenbauer als Motto aus.
Tatsächlich mussten sich die Münchner an die ungewohnte Formation erst gewöhnen. Gerade aus dem Mittelfeld kamen praktisch keine Ideen. Makaay, der mit Abstand fleißigste Bayern-Spieler, kam bei seinen Schüssen (38./42.) dem Ziel immerhin etwas näher. Ansonsten gab es bis zur Halbzeitpause von beiden Teams fast nur Leerlauf - und dann ein Pfeifkonzert von den Rängen. »Es ist ein bisschen zäh. Man tut sich schwer«, lautete Beckenbauers Fazit zur Halbzeit.
Bayern-Trainer Felix Magath brachte zur Belebung der Kreativität Julio dos Santos für Lell. Sagnol rückte wieder in die Abwehrkette zurück. Der erhoffte Effekt trat aber nicht ein. Bayern-Manager Uli Hoeneß blickte auf der Tribüne, wo er den zweiten und letzten Teil seiner UEFA-Sperre absaß, reichlich mürrisch drein. Einzig Makaay sorgte für ansehnliche Aktionen (60./74.). Und das Remis geriet sogar noch einmal in Gefahr, als Joao Moutinho (76.) mit einem Freistoß die Latte traf. Kurz vor Schluss bot sich Martin Demichelis (89.) nochmal eine große Kopfballchance, doch der Argentinier fand in Ricardo seinen Meister.
München: Kahn - Lell (46. dos Santos), Demichelis, van Buyten, Lahm - Sagnol, Ottl, Salihamidzic - Pizarro, Santa Cruz (79. Karimi), Makaay
Lissabon: Ricardo - Caneira, Polga, Tonel, Tello - Custódio - Paredes (52. Farnerud), Carlos Martins (46. Nani), João Moutinho - Djaló (78. Alecsandro), Liedson
Schiedsrichter: Busacca (Schweiz)
Zuschauer: 66 000 (ausverkauft)

Artikel vom 01.11.2006