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Kreis und Landesverband Lippe

Barocke Strukturen prüfen


Lippes Landrat Friedel Heuwinkel (CDU) nimmt wenig Rücksicht auf den 60. Jahrestag des Beitritts der Lipper zum damals neugegründeten Bindestrichland NRW. Zu groß ist für ihn der Sparzwang, als dass er noch Doppelstrukturen dulden möchte.
Trotz der Affäre um barocke Strukturen und den laschen Umgang mit Geld im Landesverband wagt sich der Landrat selbst an eine heilige Kuh. Er nimmt Lippes »Sondervermögen« verschärft in den Blick und stellt - eigentlich kaum überraschend - auch eine Menge an Überschneidungen fest.
Formal stehen beide Gebilde isoliert nebeneinander und doch gibt es eine hochpolitische Schnittstelle. Die Verbandsversammlung bildet exakt die Ergebnisse von Kreistagswahlen ab. CDU-Mann Heuwinkel ist der Gewinner des politischen Erdrutsches bei den Kommunalwahlen 1999. Verbandsvorsteher Joachim Bünemann (SPD) wurde ein Jahr zuvor von den Genossen auf zwölf Jahre gewählt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
An den »Punktationen« von 1947 wird sich keine noch so mutige Landesregierung vergreifen. Aber die Umsetzung des lippischen Grundgesetzes einmal kritisch zu überprüfen ist legitim - selbst im Jubeljahr. Reinhard Brockmann

Artikel vom 01.11.2006