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Cottbus entzaubert Werder

Spitzenreiter schafft gegen den Aufsteiger nur ein 1:1

Bremen (dpa). Die Zauber-Fußballer sind zurück in der Realität. Nach zuletzt 21 Toren bei fünf Pflichtspiel-Siegen erhielt Bundesliga-Spitzenreiter Werder Bremen einen Dämpfer und musste sich im Heimspiel gegen Aufsteiger Energie Cottbus mit einem 1:1 bescheiden.

»Ich werde unsere Mannschaft jetzt nicht kritisieren. Wir können nicht immer jeden Gegner an die Wand spielen«, sagte Manager Klaus Allofs und bat um Nachsicht für die »gesundheitlich angeschlagenen« Werderaner, während Energie-Coach Petrik Sander angesichts eines nicht gegebenen Elfmeters in der Nachspielzeit kess formulierte: »Vorher wären wir bei einem Punkt vor Freude im Dreieck gesprungen - jetzt stellt sich das anders dar.«
Keine Galavorstellung, kein Torrausch: Nachdem die Bremer zuletzt spektakuläre Auftritte gezeigt hatten, stockte das schwungvolle Pass- und Kombinationsspiel gegen die leidenschaftlich kämpfenden Cottbuser. In der hart umkämpften Partie reichte es nach der Energie-Führung durch Francis Kioyo (49.) mit Mühe zu einem Punkt durch Ivan Klasnic' Ausgleichstreffer (76.).
»Man muss das Ergebnis akzeptieren. Ich bin nicht unzufrieden«, lautete der Kommentar von Coach Thomas Schaaf: »Wir haben bis zur letzten Minute nach vorne gespielt, deshalb mache ich mir keine Sorgen.« Außerdem: das 1:1 reichte, um in der ewigen Bundesliga-Tabelle den HSV vom zweiten Rang zu verdrängen.
Viel Lob hatte Werder-Manager Klaus Allofs für den Gegner parat. »Die haben das sehr geschickt gemacht.« Den Lausitzern war der Punkt indes zu wenig, wie Sander bestätigte: »Wir sind zwar belohnt worden, wenn auch nicht mit den Big Points.« Nur kurz ärgerte der Coach sich, weil es »den klaren Elfer« nach Foul von Wiese an Sergiu Radu in der Nachspielzeit nicht gab. Wegen seines Protestes wurde er von Schiedsrichter Babak Rafati (Hannover) auf die Tribüne geschickt.

Artikel vom 06.11.2006