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Hashemian trifft wieder

Hannovers Trainer Hecking lobt seinen Torjäger

Hannover (dpa). Seinen Spitznamen »Hubschrauber« hat Vahid Hashemian schon lange nicht mehr bestätigt. Zuletzt erzielte der Angreifer von Hannover 96 im April 2004 ein Kopfballtor in der 1. Liga.

Damals trug er noch das Trikot des VfL Bochum. Jetzt ist er mit beiden Beinen in Hannover gelandet und trifft mit dem Fuß. »Es ist egal, wie ein Stürmer seine Tore macht. Ob nun mit dem Kopf, dem Fuß oder mit der Brust. Ich will auch per Kopf treffen, aber dafür brauche ich auch immer wieder gute Flanken«, sagte der Iraner.
Hashemian rettete den Niedersachsen einen Punkt gegen Eintracht Frankfurt (1:1) und schoss das 96-Team mit seinem Siegtor in Dortmund ins Achtelfinale des DFB-Pokals. »Vahid hat zur Zeit einen Lauf«, lobte 96-Trainer Dieter Hecking seinen Stürmer. Der gab das Lob zurück. »Ich fühle mich bei Hecking sehr wohl. Er redet viel mit den Spielern und gibt ihnen Selbstvertrauen«, urteilte der 30 Jahre alte Profi über den Coach, der ihm die Chance gab, ein Vorurteil zu widerlegen.
Lange Zeit galt Hashemian als »Lieblingsschüler« von Trainer Peter Neururer. Die ersten 31 seiner 33 Tore erzielte er unter Neururers Regie, bei anderen Trainern hatte der Torjäger stets Ladehemmung. »Ich war nicht sein Lieblingsspieler. Man darf aber nicht vergessen, dass ich vier Jahre unter Neururer gespielt habe«, sagte der iranische WM-Teilnehmer, der 1999 mit seinem Landsmann Mehdi Mahdavikia nach Deutschland kam und zunächst beim Hamburger SV anheuerte.
Beide telefonieren noch heute jede Woche miteinander und tauschen sich aus. Doch während Mahdavikia in Hamburg blieb, schaffte Hashemian den großen Durchbruch erst in Bochum. 16 Tore in der Saison 2003/2004 machten den Stürmer sogar für Bayern München interessant. Beim Rekordmeister kam er aber gegen starke Konkurrenz nicht zum Zuge. Trainer Felix Magath setzte ihn nur sporadisch ein, und Hashemian sammelte auf der Bank »wertvolle Erfahrungen«. Auf Dauer reichte ihm das aber nicht.
»Ich wollte nicht mehr weiter auf der Bank sitzen. Deswegen bin ich nach Hannover gegangen«, sagte der Iraner. Der Spielplan will es, dass er innerhalb von zehn Tagen mit Hannover 96 gegen seine drei ehemaligen Bundesligaclubs antreten muss. Bayern bildet am Mittwoch den Abschluss dieser Trilogie. »Besondere Spiele sind es vor allem wegen der für uns schwierigen Tabellensituation«, meinte Hashemian. Für ihn gilt bei jedem Spiel sein Lieblingssatz: »Wir müssen Gas geben.«

Artikel vom 04.11.2006