31.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nach Brand in Schule:
Turnhalle bleibt stehen

Sportunterricht frühestens kommendes Jahr möglich


Bielefeld (hz/MiS). Die Turnhalle der Gadderbaumer Martinschule samt aufgesetztem Neubau für die offene Ganztagsschule muss nach dem verheerendem Feuer vom vergangenen Freitag nicht abgerissen werden. Die Gebäudestatik hat den Flammen standgehalten, ergab gestern eine Überprüfung vor Ort. Allerdings, schränkte Stadtsprecher Dietmar Schlüter ein, müsse die Stahlbetondecke zwischen Turnhalle und Ganztagsschule noch einmal genauer untersucht werden. »Es geht um den Teil der Decke direkt über dem Ort des Brandausbruchs, wo das Feuer am längsten brannte. Die Ergebnisse sollen in einer Woche vorliegen«, sagte Schlüter auf Anfrage.
»Der schlimmste Fall scheint nicht einzutreten«, meinte erleichtert Georg Müller, Leiter des Schulverwaltungsamtes. Allerdings: Die Turnhalle der Martinschule kann frühestens im kommenden Jahr wieder genutzt werden, und auch die Räume für den Ganztagsbetrieb, die im Januar eröffnet werden sollten, werden nun erst in ein paar Monaten bezugsfertig sein.
Für die Schule bedeutet das: Vor allem für den Sportunterricht müssen Ersatzquartiere her. »Während der Bauphase im Frühjahr und Sommer hat die Schule ihren Schulhof genutzt, ist auf den Sportplatz Bolbrinkersweg ausgewichen«, sagte Müller. Das ginge jetzt, wo es wieder empfindlich kalt werde, nicht mehr. Die Stadt bemühe sich, in den Bethel-Schulen, die sich bisher schon kooperativ gezeigt hätten, weitere Hallenzeiten zu bekommen. Auch der Schwimmunterricht könne möglicherweise ausgedehnt werden. Das Ganztagsangebot werde vorerst im bisherigen Ausweichquartier Ophir aufrecht erhalten.
Noch eine Konsequenz aus dem Feuer: Die Grundschule wird bei Feueralarm neue Sammelplätze einrichten. Als die Kinder am Freitag das Schulgebäude verließen, sollten sie sich zunächst auf dem Schulhof versammeln. Doch der war längst verqualmt. Künftig sollen der Parkplatz des angrenzenden Lokals »Glückundseligkeit« oder der »Dankort« in Bethel als Sammelpunkte dienen.
Außerdem scheint sich abzuzeichnen, dass die Versicherung der Fachfirma, die vergangene Woche den Heizlüfter für Fußbodenarbeiten in der Turnhalle hatte aufstellen lassen, für den Schaden haften muss. Polizeisprecher Michael Waldhecker bestätigte gestern den WESTFALEN-BLATT-Bericht aus der Samstagsausgabe, wonach ein Defekt am Heizlüfter den Großbrand ausgelöst hatte.

Artikel vom 31.10.2006