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»Malibu«-Betrüger
bleibt vorerst in Haft

Für 30 000 Euro Warenlieferungen erschlichen


Bielefeld (uko). Sein »Malibu«-Projekt sorgte einige Wochen in Bielefeld für Furore und Aufsehen, allerdings wurde der Bielefelder Michael K. bald als Hochstapler und Gernegroß enttarnt. Gestern verurteilte ein Schöffengericht den Mann wegen zwölffachen Betruges zu 18 Monaten Haft.
Das »Malibu« sollte nach dem Willen des 31-jährigen Bielefelders ein »Erlebnisrestaurant« im Neuen Bahnhofsviertel werden. Was darunter zu verstehen sei, konnte der Mann dem Gericht unter Vorsitz von Amtsrichterin Astrid Salewski nicht erklären. »Es war doch noch alles in der Planung.« Unter den Aliasnamen »Michael Kranz« und »Dr. Michael Stein« sprach K. bei Unternehmen vor und sicherte sich die verschiedensten Dienstleistungen. So ließ er sich von einer Werbeagentur zwei VIP-Logen in der Schüco- Arena vermitteln, Anfang November 2005 beauftragte er eine andere Agentur, 15 Personenschützer für die Eröffnung des »All about Eve« zu besorgen. Grund: Es sei der Auftritt eines Robbie-Williams-Doubles geplant, die Person müsse vor den kreischenden Fans geschützt werden.
Eine andere Werbeagentur sollte in den folgenden Tagen für die Inneneinrichtung des »Malibu« sorgen, Werbeanzeigen sollten geschaltet werden. Michael K. ließ sich allerdings auch Waren ins eigene Heim liefern - ein Gartenhaus im Wert von 900 Euro, ein neues PC-System für 995 Euro und dafür ein Betriebssystem für 1900 Euro sowie vier Mobiltelefone für 1700 Euro. Geld sahen die Lieferanten nie.
Insgesamt verursachte der Bielefelder einen Schaden in Höhe von 30 800 Euro; in der Höhe von weiteren 13 500 Euro blieb es beim Versuch. Das Schöffengericht verurteilte den geständigen Betrüger schließlich zu anderthalb Jahren Haft.
Damit werden die potentiellen Opfer des Mannes einige Jahre vor K. geschützt sein: Zusätzlich zu dieser Strafe muß der Bielefelder derzeit erst einmal zwei Jahre und neun Monate Freihzeitsstrafe absitzen - ebenfalls wegen Betruges.

Artikel vom 31.10.2006