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»Stolpern« über Schicksale

Neun weitere Gedenksteine von Azubis verlegt


Bielefeld (bp). Neun Stolpersteine, die jeweils an Opfer des Nazi-Regimes erinnern sollen, wurden am Montag dort verlegt, wo die Menschen bis in die 1940er Jahre, bis zur Verhaftung oder Deportation, gelebt haben. Für den bundesweit tätigen Künstler Gunter Demnig aus Köln, der das Verlegen eigentlich immer selbst vornimmt, übernahmen das unter Anleitung von Horst Militzke die beiden angehenden Straßenbauer Benjamin Herzberg und Maxim Brune.
Die beiden ersten Steine fanden ihren Platz an der Ecke Ritter-/ Notpfortenstraße. Für die beiden Steine für Thekla und Toni Lieber, die beide die Deportation nicht überlebt haben, übernahmen Schüler der Sennestädter Hans-Ehrenberg-Schule, die sich mit ihrem Lehrer Rainer Froböse intensiv mit dem Schicksal des Ehepaares Lieber beschäftigt haben. Unter anderem wird das damals so genannte »Judenhaus« (das ehemalige Fachgeschäft Öfen und Eisenwaren Adolf Heine gehörte Thekla Lieber) von den Schülern des Jahrganges 10 beim »Stadtspaziergang« im Rahmen des Geschichts-Politik-Unterrichtes besucht. Eva Hartog, Initiatorin der »Stolperstein«-Aktion, freute sich über die Initiative von Schülern und Azubis, die gestern insgesamt neun Steine verlegten. Eva Hartog: »40 weitere Patenschaften gibt es noch - und: Es sind weitere willkommen.«

Artikel vom 31.10.2006