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Improvisateur
im Gefühlschaos

Moning will Angreifer Sami Önen


Bielefeld (WB/jm). Es ist ein Kreuz mit dem Improvisieren. Zwar hat das Trainergespann Sven Moning/Ralf Lemke bereits eine gewisse Routine entwickelt, angesichts der nicht abreißen wollenden Verletzungsmisere beim Verbandsligisten VfB Fichte immer wieder neu auftretende personelle Löcher zu flicken. Doch spätestens, wenn Verteidiger notgedrungen in den Sturm versetzt werden, »fehlt Kreativität,« wie Moning feststellt.
Schwierig sei es, die rechte Balance zu finden. Es dürfe trotz gefüllten Lazaretts nicht nur im Schongang gefahren werden. »Wir müssen den Konkurrenzdruck mit Zweikampftraining hoch halten,« sagt Moning, der sich angetan zeigt vom Charakter seiner Mannschaft. »Wille, Einsatzbereitschaft und Motivationslage stimmen.«
Der »Dreier« in Neuenkirchen in Unterzahl sei eine »gute Antwort« gewesen, ein »Sieg der Moral. Das kann ein Wendepunkt gewesen sein. Vielleicht war es sogar das wichtigste Spiel, um einen Wendepunkt einzuleiten. Ob's faktisch so sein wird, werden wir Sonntag sehen. Ich hoffe, unsere Negativserie ist beendet.«
In dem »Chaos der Gefühle« rund ums Stadion Rußheide versucht Moning »einen ruhigen Kopf zu bewahren. Wir müssen gelassener mit Ergebnissen umgehen und uns als Mannschaft und Trainer von punktuellen, subjektiv getroffenen Wertungen frei machen.«
Gestern Abend war der A-Jugendliche Sami Önen Trainingsgast, ein stürmender Linksfüßer. »Der Junge hat Talent und ist mir von Trainer Jochen Quarg wärmstens empfohlen worden. Die A-Jugend spielt ein ähnliches System,« so Moning gestern. »Ich werde dem Vorstand mitteilen, dass ich ihn gerne hochziehen möchte, kann aber nicht einschätzen, ob der Verein sich das finanziell leisten kann und ob die Formalitäten bis Freitag erledigt werden können.«

Artikel vom 31.10.2006