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Eingebürgerte
besser verankert

Integration: Laschet legt Studie vor

Düsseldorf (WB). Eingebürgerte sind besser auf dem Arbeitsmarkt verankert als Ausländer, sind seltener erwerbslos, haben höhere schulische und berufliche Abschlüsse und qualifiziertere Jobs. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die NRW-Integrationsminister Armin Laschet gestern präsentierte.
NRW-Minister Armin Laschet weist den Vorwurf mangelnder Integrationserfolge entschieden zurück.

»Wer eingebürgert ist, ist in den meisten Fällen gut integriert«, sagt Laschet und stützt seine These auf neueste Integrationsdaten, die dem Ministerium jetzt vorliegen.
Damit werde die »nicht mehr zeitgemäße Unterteilung« in Deutsche und Ausländer überwunden: »Ein Ausländer, der eingebürgert wird, geht als Deutscher in die Statistik ein«, sagt Laschet. Dass er eine Zuwanderungsgeschichte habe, dürfe aber nicht vergessen werden.
Außer den knapp 1,9 Millionen . Ausländern leben 581 000 eingebürgerte ehemalige Ausländer in NRW.
Zum Teil gravierende soziale Unterschiede werden zwischen diesen beiden Gruppen deutlich. So haben 24 Prozent der Ausländer in NRW keinen schulischen Abschluss - bei den Eingebürgerten sind es mit 13,3 Prozent deutlich weniger.
Nur 34,7 Prozent der türkischen Frauen zählen in NRW zu den Erwerbspersonen - der Prozentsatz der erwerbstätigen eingebürgerten ehemals türkischen Frauen liegt hingegen bei 51,2 Prozent.
Zu den knapp 640 000 Türkinnen und Türken kommen 226 000 Eingebürgerte mit türkischem Hintergrund.
Innenminister Wolfgang Schäuble fordert von Muslimen mehr Anstrengungen zur Integration. Man habe lange nicht gesehen, dass der Islam »ein Teil von uns« sei.
»Wir müssen Ausländer und Eingebürgerte zusammen betrachten. Nur so können wir einschätzen, wo wir bei der Integration stehen«, sagt Laschet.

Artikel vom 31.10.2006