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Wieder richtig Schule machen

Ruhe an der Bildungsfront


Die Probeklausuren für das Zentralabitur in NRW waren nicht von Pappe. Die Test-Abiturienten durften schon einmal schnuppern, was sie erwartet.
Die Durchschnittsergebnisse zwischen befriedigend und ausreichend waren gewiss auch »pädagogische« Noten. Niemand soll zu früh hurra rufen und sich mehr um die Abi-Party als um die Abi-Arbeit kümmern. Im übrigen hätte Schulministerin Barbara Sommer das Ergebnis gestern auch ganz anders feiern können: Schließlich haben 12er Klassen 13er Arbeiten geschrieben und dabei weniger als eine ganze Note schlechter abgeschnitten.
Finanzminister könnten sogar auf die Idee kommen, das 13. Schuljahr sofort zu streichen und nicht abzuwarten, bis die heutigen sechsten Schuljahre auf einem verschärften Bildungsgang 2013 beim Abitur nach Klasse 12 angekommen sind...
Im Schulministerium wird der Ball ganz flach gehalten. Man hat inzwischen zu viele Ranglisten und Bildungsstudien erlebt. Längst hat man begriffen, dass die Schulen jetzt vor allem eines brauchen: Ruhe und keine Experimente mehr, damit sie wieder ihrer Kernaufgabe nachgehen können - mit richtig gutem Unterricht, der fordert und fördert.
Auch das ganz ansehnliche Abschneiden der Gesamtschulen hat nicht nur Sommers Vorgängerin Ute Schäfer (SPD) erfreut. Es könnte zur notwendigen Entspannung zugunsten eines effektiven Schulbetriebs beitragen. Reinhard Brockmann

Artikel vom 31.10.2006