31.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

KommentarE
Baukonjunktur

Personalabbau rächt sich


Da springt die Konjunktur endlich kräftig an, und schon fehlen Fachkräfte. Bauunternehmen und Handwerksbetriebe können sich vor Aufträgen kaum retten und müssen die Kunden sogar aufs nächste Jahr vertrösten. Gleichzeitig müssen sie sich Leihkräfte von Zeitarbeitsfirmen beschaffen, um arbeitsfähig zu bleiben. Jetzt zeigt sich: Wenn die Firmen in der Vergangenheit den Personalabbau mit mehr Augenmaß betrieben hätten, hätten sie dieses Problem nicht.
Kein anderer Wirtschaftszweig ist so »gesundgeschrumpft« worden wie das Baugewerbe. Jedes Jahr wurden tausende Jobs abgebaut. »Geh bloß nicht auf den Bau«, so wurde Jugendlichen davon abgeraten, sich um eine Lehrstelle zu bewerben. Nun zeigt sich die Kehrseite der Medaille: Nachdem die Talsohle durchschritten ist, wieder mehr ge- und ausgebaut wird, fehlen die Fachkräfte, die zuvor massenhaft entlassen worden waren. Mit ähnlichen Problemen kämpft der Maschinenbau: Auch er sucht händeringend Ingenieure. Was im Baubereich zu beobachten ist, sollte anderen Wirtschaftszweigen eine Mahnung sein: Vorausschauende Personalplanung verhindert, dass auf das Ende der Wirtschaftskrise die Mitarbeiter-Krise folgt. Dietmar Kemper

Artikel vom 31.10.2006