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Diktatoren verstehen Sprache der Gewalt

Chamberlain machte den Weg für Hitler frei


Zur Ergänzung übersende ich Ihnen eine sinnfällige Karikaturensequenz der »Frankfurter Allgemeinen« vom 12. November 1987 aus den Unruhejahren terroristischer Umtriebe in unserem Land. Sie illustrieren auch den aktuellen Entscheidungsprozess der Völkergemeinschaft gegen die Bedrohung durch Nordkorea im Weltsicherheitsrat.
Damit die warnenden Worte im Leitartikel von Rolf Dressler nicht wie die eines »Rufers in der Wüste« verklingen, möchte ich noch einen Hinweis hinzufügen: Die verhängnisvolle Beschwichtigungs- bzw. »Appeasementpolitik« Chamberlains, der mit Verhandlungen und Verträgen den Diktator Hitler meinte bändigen zu können, hat dessen Weltmachtfantasien (»...denn heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt«) erst den Weg freigemacht.
Diktatoren verstehen sich erfahrungsgemäß vor allem auf eine Sprache, die der Gewalt. Auf einen Dialog lassen sie sich, wenn überhaupt nur so lange ein, wie er in ihrem Sinne verläuft. Das hat jüngst auch das wiederholte Ausscheren des Vertreters Nordkoreas bei den Diskussionen im Weltsicherheitsrat deutlich gemacht.
Kompromisse sind also nur scheinbar ein unerlässliches Mittel der Weltpolitik. Das letzte Wort in der Geschichte aber hat die Wahrheit, sie muss allerdings gepaart sein mit Liebe. Denn: »Bloße Wahrheit bläht auf; Liebe ohne Wahrheit macht blind; Wahrheit in Liebe baut auf«, lässt uns ein großer Denker aus den turbulenten Zeiten der Völkerwanderung wissen, der heilige Augustinus.
Dieses Leitwort kann zu einem menschenwürdigen Zusammenleben in Familie, Volk und Völkergemeinschaft wesentlich beitragen.JOSEF  STELLMANN33014 Bad Driburg

Artikel vom 16.11.2006