Von Hans Peter Tipp Bielefeld (WB). Das erste Bundesligator und der - nach eigener Erinnerung - höchste Sieg seiner Fußballerlaufbahn: Für Radim Kucera war es gestern ein rundherum glücklicher Tag.
Der 32 Jahre alte Tscheche konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern, jemals eine Partie als 5:1-Sieger beendet zu haben - auch nicht mit Sigma Olmütz, jenen Klub, den er vor etwas mehr als einem Jahr verließ, um sein Glück in Ostwestfalen zu suchen. Jetzt hat er es in Bielefeld wohl endgültig gefunden. Denn an der Seite von Rüdiger Kauf ist Kucera zur Idealbesetzung im defensiven Mittelfeld herangewachsen und hat dem Ex-Berliner Thorben Marx erst einmal den Rang abgelaufen. Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass auch vor einem Jahr im goldenen Herbst schon Radim Kucera - damals als Kaufs Vertreter - im Mittelfeld mitmischte. Gegen Aachen stand der Defensivmann nach 19 Minuten auch offensiv goldrichtig. Als ihm der Ball nach allerhand »Karambolagen«, wie man beim Billard wohl sagen würde, am Torraum vor die Füße fiel, wusste er erst nicht, wie ihm geschah. Kucera: »Ich habe auf den Schiedsrichter geschaut und auf den Linienrichter, ob es abseits ist. Und dann habe ich mir gedacht: Schieß' ihn einfach rein.« Die Freude über dieses seltene Glückserlebnis war ihm nach dem Spiel noch anzumerken, denn mit seinem Treffer krönte Kucera eine tolle Vorstellung im defensiven Mittelfeld, wo er zusammen mit Rüdiger Kauf insbesondere in der ersten Halbzeit eine mehr als tadellose Leistung ablieferte. Kucera stellte sich anschließend aber selbst wieder in den Hintergrund und lobte das gesamte Team, das ein tolles Spiel gezeigt habe. Das Tor allerdings widmete er »allen Fans und meiner Familie.« Den gelungenen Arminia-Auftritt begründete er so: »Wir hatten bei unseren ersten beiden Toren ein bisschen Glück, aber danach konnten wir auf Aachener Fehler warten und auf Konter spielen.«
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