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Lauter Jubel und Glückseligkeit

Mit dem 5:1-Sieg gegen Aachen katapultiert sich Arminia auf Rang fünf

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Riesenjubel in der Bielefelder SchücoArena. Mit 5:1 bezwang gestern Abend Arminia den Aufsteiger Alemannia Aachen und katapultierte sich mit nunmehr 14 Punkten auf den fünften Tabellenplatz. Und Trainer Thomas von Heesen ließ alle mitgewinnen: »Diesen Sieg widmen wir unseren tollen Fans und den verletzten Spielern.«
»König Artur« beendet mit dem 3:1 Arminias kleine Durstrecke nach der Pause.
Auch DSC-Präsident Hans-Hermann Schwick konnte sich nicht genau erinnern, wann sein Klub zuletzt in der Beletage so hoch gewonnen hatte: »Ich gehe seit meinem neunten Lebensjahr in dieses Stadion. Ich glaube vor 24 Jahren haben wir gegen den Karlsruher SC schon mal fünf Tore geschossen«, meinte der Rechtsanwalt. Stimmt: 5:1 hieß es in der Saison 82/83 gegen den KSC.
Statistiken interessierten Trainer Thomas von Heesen gestern aber nicht. Der angehende Fußballlehrer war einfach nur glücklich über die famose Vorstellung, die seine Schützlinge abgeliefert hatten und damit zum vierten Mal in Folge auf eigenem Terrain als Sieger den Rasen räumten.
Die Partie begann recht forsch. Beide Mannschaften bevorzugten von Beginn an ein hohes Tempo. Für die Schrecksekunde sorgte DSC-Verteidiger Bernd Korzynietz, als er schon nach zwei Zeigerumdrehungen das Leder mit einem fulminanten Rettungsversuch ganz knapp neben den eigenen rechten Pfosten setzte.
Doch die Platzherren blieben cool. Sozusagen aus heiterem Himmel durften sie sogar nach zwölf Minuten erstmals jubeln. Jonas Kamper zog aus gut 25 Metern ab. Sein an sich haltbarer Distanzkracher rutschte Aachens Keeper Kristian Nicht durch die »Hosenträger« ins Netz. Grinste Arminias Co-Trainer Frank Geideck verschmitzt: »Wir wussten, dass der Torwart hin und wieder ein paar Klöpse drauf hat.«
Dieses frühe Tor gab Bielefeld Auftrieb. Die Ballpassagen liefen jetzt wie am Schnürchen. Nach einem Zuma-Zuspiel drehte sich der verdutzte Wichniarek mit dem Ball in die verkehrte Richtung, so dass die Alemannen in höchster Not retten konnten.
Kurz darauf waren sie aber machtlos. Böhmes Schuss fälschte Wichniarek ab. Von einem Aachener Verteidigerbein gelangte die Lederkugel zu Radim Kucera. Der Tscheche zeigte keine Nerven und schob überlegt zum 2:0 ein. Die einzige hochkarätige Möglichkeit der Gäste machte Arminias Kapitän Matze Hain mit einem tollen Reflex zunichte. Plaßhenrich war von Reghecampf freigespielt worden, scheiterte aber aus kurzer Distanz an seinem Bielefelder Spielführer-Kollegen.
Eine »kleine Durstrecke« hatte Arminia gleich nach dem Wiederanpfiff zu überstehen. Plaßhenrich verkürzte auf 1:2 und Aachen machte mächtig Druck. Arminia wankte, fiel aber dank »König Artur« nicht. Wichniarek beendete alle Zweifel mit einem tollen Distanzhammer zum 3:1. Gegen dieses »Pfund« war ebenso wenig ein Kraut gewachsen, wie gegen Kampers zweiten Streich zum 4:1. Den Bielefelder Spielrausch krönte der eingewechselte Christian Eigler nach feinem Solo ins lange Eck. Der Rest war lauter Jubel und Glückseligkeit.
Lesen Sie auch den Bericht über Arminia Bielefelds Gegner Alemannia Aachen auf der Sportseite 3.

Artikel vom 30.10.2006