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Bürgerprotest
gegen Verlust
von Stadtgrün

Am Niederwall sollen Bäume fallen


Bielefeld (hz). Dass an der Ecke Am Bach/Niederwall auf Antrag der Stadtwerke und mit Zustimmung des Umweltamtes bis zu sechs Bäume gefällt werden sollen, das wollen die Vereine »1000 Bäume für Bielefeld«, »BI gegen B66n« und die Wählergemeinschaft Bürgernähe nicht sang- und klanglos hinnehmen. Bei einer Protestaktion am vergangenen Samstag auf dem Niederwall kündigte Bezirksvertreter Enno Linkmeyer an, das Thema bei der nächsten Sitzung der BZV Mitte zur Sprache zu bringen.
Jan Gehring von »1000 Bäume für Bielefeld« wies die Darstellung der Stadtwerke, die Eschen am Niederwall müssten fallen, weil ihr Wurzelwerk das Fernwärmenetz beschädige und somit Oberflächenwasser eindringe, als sachlich falsch zurück. Das Wurzelsystem eines Baumes gehe stets zum Wasser, aber nie zu der Hitze eines Fernwärmesystems hin, betonte er.
»Die Bäume sind wichtig für das Bielefelder Stadtbild. Das Fernwärmenetz lässt sich mit einfacher Wurzelschutzfolie abdichten«, sagte Gehring. Zudem kündigte er an, wegen der geplanten Fällaktion bei der Stadtwerke-Stiftung, die sich ja schließlich den Naturschutz zum Grundgedanken gesetzt habe, vorsprechen zu wollen.
Bezirksvertreter Enno Linkmeyer, der das Baumproblem vom Niederwall bereits am kommenden Donnerstag in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte ansprechen will, beklagte zugleich einen »scheibchenweisen Verlust von Stadtgrün«. Bereits bei der Altstadtsanierung seien etliche Bäume entfernt worden. Das gleiche Schicksal drohe bei der Sanierung der Sparrenburg der großen Kastanie auf dem Schusterrondell. Linkmeyer: »Jedes Stückchen Grün, das verschwindet, ist ein Verlust für Bielefeld.«

Artikel vom 30.10.2006