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Die Vielfalt und das Niveau imponierten

Umjubeltes Finale der Feierlichkeiten zum 50. Bestehen der Musik- und Kunstschule


Von Uta Jostwerner
Bielefeld (WB). Der kleine »Muk« war nicht da. Das neue Maskottchen der Musik- und Kunstschule (MuKu), ein frisch aus China importierter gitarrespielender Waschbär, wird, so war von Schulleiterin Yael Niemeyer zu erfahren, am Frankfurter Flughafen noch vom Zoll festgehalten. Ansonsten ging das große Finale, mit dem die Feierlichkeiten zum 50. Bestehen der Schule ein fulminantes Ende fanden, wie angekündigt über die Bühne.
Unter dem großen Beifall von Eltern, Großeltern, Geschwister sowie Freunden und Förderern der MuKu präsentierten am Samstag mehr als 300 Ausführende aller Fachbereiche und Altersklassen in der voll besetzten Oetkerhalle eine musikalische Kostprobe ihrer Kunst. Mehr noch als die logistische Anstrengung, die das Riesenprojekt in Anspruch genommen haben muss, imponierten Vielfalt und Niveau der Darbietungen, auch wenn sich hier und da mal ein kleiner, wohl dem Lampenfieber geschuldeter Patzer einschlich.
Zu forderst ging es eben auch um das motivationsfördernde Erlebnis des gemeinsamen Musizierens vor Publikum. Nicht zuletzt - darauf machte Bürgermeister Detlef Helling in seiner Ansprache aufmerksam - ist die Musik- und Kunstschule keine Einrichtung ausschließlich für Spezialisten, sondern der Breitenförderung verpflichtet.
Was wiederum nicht heißt, dass die Kinder und Jugendlichen nicht zu intensiver und spannungsreicher Werkausdeutung fähig wären. Das »Stimmwerck«, ein gigantisches, um wenige Streicher, Bläser und Schlagzeug erweitertes Blockflötenorchester, lieferte dafür bei seinem Entree den besten Beweis. Bemerkenswerkt auch, wie die in dem Orchester versammelten unterschiedlichen Leistungsstufen und Altersklassen zu einem homogenen Klangkörper zusammenfanden und in bester Spielleute-Tradition geradewegs in die Renaissance führten.
Für sich einnehmen konnten auch die Conertino-Band und Cocert-Band, das Gitarrenensemble und die Big Band »Bi-Bop« mit ihrer druckvoll sinfonischen Hommage an Duke Ellington.
In der zweiten Programmhälfte schafften es ebenso das Akkordoen- und Harfenensemble sowie das Sinfonieorchester mit Kristina Simon als versierte Klavier-Solistin, das Publikum zu begeistern. Humorvolle pantomimische Darbietungen versüßten zwischendurch immer wieder die Umbaupausen, ehe sich am Ende alle Ausführenden zu einem Mega-Ensemble vereinten, um ein restlos begeistertes Publikum mit einem schwungvollen Mozart-Potpourri zu erfreuen.

Artikel vom 30.10.2006