30.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bush sagt Irak
Unterstützung zu

Videokonferenz der Regierungschefs

Bagdad/Washington (Reuters). Nach dem Streit um die künftige Sicherheitspolitik im Irak haben die Regierungen in Washington und Bagdad am Wochenende Einigkeit demonstriert.
Nuri al-Maliki beendet Streit mit den USA.
US-Präsident George W. Bush und der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki versicherten sich in einer fast einstündigen Videokonferenz ihre gegenseitige Verbundenheit.
Bei Gefechten nördlich der Hauptstadt Bagdad kamen unterdessen mindestens 17 Aufständische ums Leben. Bei dem Anschlag auf ein Regierungsfahrzeug wurde zudem ein Leibwächter Malikis verletzt.
»Wir sind der Partnerschaft unserer beiden Länder und Regierungen verpflichtet«, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Regierungschefs. Nach Angaben von Malikis Büro sagte Bush den irakischen Truppen mehr Unterstützung zu. Beide Seiten einigten sich darauf, dass die Ausbildung der Sicherheitskräfte in dem Golfstaat beschleunigt werden müsse. Ein gemeinsamer Ausschuss solle entsprechende Schritte veranlassen.
Das US-Präsidialamt in Washington teilte mit, Bush habe die Videokonferenz auch dazu genutzt, um Maliki die Unterstützung der USA zuzusichern. Maliki hatte jüngst Äußerungen von US-Gesandten widersprochen, wonach die irakische Regierung sich mit den USA auf bestimmte zeitliche Terminvorgaben zur Lösung der politischen Probleme des Iraks geeinigt habe. Niemand könne dem Irak Zeitpläne aufzwingen, erklärte Maliki.
Das Gespräch zwischen Maliki und Bush sollte nunmehr die aufkommenden Spannungen lösen. »Der Präsident ist eigentlich sehr zufrieden damit, wie der Ministerpräsident arbeitet«, sagte Bushs Sprecher Tony Snow. »Es gibt keine Spannungen in den Beziehungen.«
Wegen der in der US-Bevölkerung weit verbreiteten Unzufriedenheit mit dem Irak-Krieg dürften Bushs Republikaner bei den Kongresswahlen am 7. November empfindliche Stimmeneinbußen erleiden. Viele US-Amerikaner fordern einen konkreten Zeitplan für einen Rückzug aus dem Irak.

Artikel vom 30.10.2006