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Gemeinde wehrt sich

Neustadt Marien contra Paul Gerhardt


Bielefeld (WB/bp). Der Bevollmächtigten-Ausschuss der Neustädter Mariengemeinde wehrt sich gegen Behauptungen, die Namen der Gegner eines Verkaufs der Paul-Gerhardt-Kirche an die Jüdische Kulturgemeinde öffentlich gemacht haben (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Der Bevollmächtigten-Ausschuss sehe sich in der Verantwortung für alle 4 107 Gemeindeglieder in Abstimmung mit Landeskirche und Kirchenkreis, erklärt Pfarrer Alfred Menzel. Er setze sich dafür ein, dass die Gemeinde den Umbruchprozess übersteht, »und auch in Zukunft ein Ort gelebten Glaubens bleiben kann«.
Das Leitungsgremium stellt in einem Acht-Punkte-Papier unter anderem fest, dass sich nicht 625 Mitglieder des Paul-Gerhardt-Bezirkes durch Unterschriften gegen den Verkauf der Kirche ausgesprochen hätten. Eine Überprüfung der Listen vom Kirchenkreis habe ergeben, dass von den 625 Unterzeichnern nur 226 tatsächlich Mitglieder des Bezirks sind.
Betont wird, dass die vormals selbstständige Paul-Gerhardt-Gemeinde (bis 2005), anders als von den Verkaufsgegnern behauptet, erhebliche finanzielle Probleme gehabt habe: »Seit 2001 wurde das strukturelle Defizit der Gemeindefinanzen nur durch Rücklagenentnahme ausgeglichen.« Erinnert wird daran, dass die Kreissynode am 3. Februar 2006 die Umwandlung der Paul-Gerhardt-Kirche in eine Synagoge begrüßt habe, dass alle Dienstaufsichtsbeschwerden und Klagen vor kirchlichen Verwaltungsgerichten gescheitert seien.

Artikel vom 28.10.2006