Offenbach (dpa). Der Goldene Oktober hat alle Aussichten, in Deutschland als wärmster Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Annalen einzugehen.
Im Breisgau wurde ein neuer Wärmerekord aufgestellt: In Emmendingen kletterten die Temperaturen auf 28,6 Grad. Damit war es dort wärmer als im amerikanischen »Sonnenstaat« Florida. Auch im Norden Deutschlands war Straßencafé-Wetter. Fast zwei Monate nach dem meteorologischen Herbstbeginn am 1. September ist beinahe ganz Europa nochmal vom Sommer überrascht worden. In Kroatien starben zwei Frauen an der Hitze. In Frankreich erreichten die Temperaturen gut 27 Grad. In den kommenden Tagen soll es mit der Schönwetter-Periode in der Bundesrepublik langsam vorbei sein. Wechselhaft, aber dennoch mild, so lauten die Vorhersagen. Das baden-württembergische Emmendingen entthronte den bisherigen deutschen Oktober-Spitzenreiter Stuttgart, wo 27,1 Grad am 27. Oktober 1989 gemessen worden waren. Ähnlich hohe Temperaturen im letzten Oktober-Drittel gab es laut DWD 1989 in Dresden, 1971 in Aachen oder 1949 in Freiburg. Auch andere Teile Deutschlands erlebten am Donnerstag wegen der außergewöhnlich milden Südwestströmung bemerkenswert warmes Wetter. In Bendorf bei Koblenz wurden beispielsweise 24,8 Grad gemessen. Auch im Norden waren die Straßencafés vielerorts gefragt. In einigen Stadtteilen Hamburgs stieg die Temperatur über 22 Grad. In zahlreiche Länder Europas kehrte der Sommer mit einer Hitzewelle zurück. In der ostkroatischen Stadt Osijek erlitten zwei Frauen im Alter von 55 und 74 durch die hohen Temperaturen Schlaganfälle. Rekordtemperaturen wurden auch in Frankreich gemessen. In Lyon war es 27 Grad warm, 3,3 Grad mehr als beim bisherigen Rekord 1989. Ajaccio auf Korsika meldete gar 30 Grad.
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