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Audley hält Angebot aufrecht

Balda-Vorstand sieht viele offene Fragen -ÊFennel interessiert?

Bad Oeynhausen (WB/in). Die Fondsgesellschaft Audley Capital will trotz der bekannt gewordenen Millionenverluste bei Balda weiter den Oeynhausener Handyschalen-Hersteller übernehmen.
Reinraum bei Balda: Hier in Oeynhausen werden weiter Handyschalen produziert.

Balda-Finanzchef Volker Brinkmann bestätigte gestern auf Anfrage dieser Zeitung den Eingang eines neuen Schreibens von Audley-Geschäftsführer Michael Treichl. Auf den ersten Blick enthalte es jedoch noch viele Ungereimten und offene Fragen. So werde der Vorschlag eines Management-Buyout erneuert, obwohl die Balda-Manager dies bereits abgelehnt hätten. Der Vorstandsvorsitzende Joachim Gut, der Balda lieber auf dem Börsenzettel erhalten würde, kündigte gleichwohl eine genaue unabhängige Prüfung (»Due Diligence«) an. Audley hat eine Barabfindung in Höhe von sieben bis acht Euro in Aussicht gestellt.
In Herford kursierten gestern Gerüchte, wonach der frühere Mehrheitsaktionär von Balda Interesse an einer Übernahme der zum Verkauf stehenden Herforder Töchterfirmen Balda Heinze und HeRo hege. Balda selbst lehnte eine Stellungnahme kategorisch ab: »Zu Gerüchten sagen wir nichts.« Da in Herford heute bereits 55 Prozent des Umsatzes mit Autozulieferer-Teilen erzielt werden, könnten sich durchaus Synergien mit der bestehenden Fennel-Gruppe ergeben. Allerdings sprach Gut am Vortag ausdrücklich von einem »strategischen Investor«. Balda Heinze beschäftigt in Herford gut 300 Mitarbeiter. Brinkmann erklärte, dass man in ihrem Interesse auf eine schnelle Einigung mit einem möglichen Käufer dringe.
Nach Angaben von Gut will der Balda-Vorstand die Mitarbeiter innerhalb der nächsten zwei Wochen auf einer Betriebsversammlung über die weitere Entwicklung informieren.

Artikel vom 27.10.2006