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Unbelehrbar
Hart
am
Ball


Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Was soll man dazu noch sagen? Einfach nur bekloppt und gefährlich obendrein. Unbelehrbare sterben nicht aus, Randalierer in den Stadien und drumherum auch nicht. Müssen wir deswegen schon froh sein, dass die Durchgeknallten die Fußball-Feiertage wenigstens nicht Woche für Woche aufs Neue stören? Es ist wohl so.
Der Abbruch der Partie der Stuttgarter Kickers gegen Hertha BSC überschattete einen zweiten Pokalspieltag, in denen auch sportlicher Schiffbruch zu verzeichnen war. Dortmund raus, Leverkusen weg, tschüs Schalke. Vor dem Achtelfinale hat sich die Hälfte der Erstligisten verabschiedet und wieder einmal kapituliert vor den Eigenarten dieses Wettbewerbs. Weil manche der abservierten Teilnehmer gerade auch in der Liga nicht gut beeinander sind, verschärfte der Cup-K.o. ihre Krisenstimmung.
Vor allem die Etablierten des Westens melden Stress. Derzeit ist es wahrscheinlich nicht angenehm, auf dem Trainingsplatz zu stehen und Bert van Marwijk, Mirko Slomka oder Michael Skibbe zu heißen. Klar bringen solche Fälle auch gelegentlich den Hang zu rührenden, aber meistens nicht besonders haltbaren Erklärungen hervor. So sollte das »große Vertrauen«, dass Borussia Dortmund in van Marwijk setzt, zumindest nicht für grenzenlos gehalten werden.
Zu gönnen ist das Pokal-Aus einem - dem Übeltäter von Stuttgart. Der Mann wird hoffentlich nie wieder »mitspielen«.

Artikel vom 27.10.2006