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Klingeling
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Wenn es einer krachen lässt in der Bundesliga, dann ist es der SV Werder. Die Bremer hauen den Ball im Schnitt jeden Samstag drei Mal ins Netz. Von ihren 27 Saisontreffern erzielten sie allein 18 in den vergangenen vier Spielen. 3 - 6 - 3 - 6 lautete die Nummer, unter der es klingelte.
Hannover, Mainz und Bochum: das Tabellen-Trio am Ende - kann seine gesamten Torerfolge sogar zusammenwerfen, und bleibt mit 24 immer noch hinter der Werder-Marke zurück. So gut in Schuss war eine Mannschaft nach neun Liga-Runden nie. Zum Vergleich: Meister Bayern schaffte gerade mal die Hälfte (14), der VfL Wolfsburg nur sechs. Die Torproduktionsstätte Bremen funktioniert natürlich seit Jahren prächtig, beim Wettschießen hatte Werder meistens die Nase vorn. Diese ganz spezielle Torwertung gewann die Mannschaft in der vergangenen Spielzeit noch als Vizemeister mit 79:67 gegen den Dauer-Titelträger München.
Da ist es schon sehr witzig, dass im allgemeinen Krisengerede dieser Saison auch der Tabellenführer bereits dran war. Nach dem Pokal-Aus in Pirmasens (wie denn das?) und der Heimpleite gegen Stuttgart gab es einen leichten Nörgelansatz, den aber zuerst die sportliche Leitung mit ihren Aussagen und dann auch die Mannschaft mit ihren Leistungen im Keim erstickten. Mittlerweile trifft es wohl ein Wort für Werder am besten - trefflich.

Artikel vom 30.10.2006