»Kelly Family« begeistert 600 Zuhörer mit Volksliedern, Gospels und Hits
Von Stefanie Djoba, Jana Freese (Text) und Hans-W. Büscher (Foto) Bielefeld (WB). Mit einer Mischung aus Volksliedern, Gospelsongs und alten Hits verzauberte die »Kelly Family« am Mittwoch 600 Zuhörer in der ausverkauften Altstädter Nicolaikirche. Zur »Good News«-Akustik-Tour kehrt der irisch-amerikanische Familienclan, dessen Mitglieder einst als Straßenmusiker umherzogen, wieder zu seinen Wurzeln zurück. Im kleinen, intimeren Kreis begeistern sie ihr Publikum noch genauso wie vor Jahren in den großen Stadien. »Wir werden heute richtig mit euch feiern, dürfen aber nicht vergessen, dass wir in einem Gotteshaus sind«, sagt Jimmy Kelly, und kurz darauf schweben sanfte Klänge durch die Nicolaikirche, Paul Kelly schreitet zur Bühne, und die Familie eröffnet das Konzert mit einem ruhigen spanischen Volkslied. Obwohl von neun nur sechs Mitglieder zusammen musizieren, hat sich an der Qualität ihrer Live-Darbietung nichts geändert. Die Songs berühren immer noch und finden den Weg ins Herz. Aber die Kellys können auch anders. Beim zweiten Song, »Good Neighbour«, hält es das Publikum nicht mehr auf den Plätzen, man wippt, schunkelt und singt fröhlich mit. Ihren Top-Ten-Hit »First Time« widmet Patricia Kelly dem Verein »Wildwasser«, der sich um misshandelte Frauen kümmert. Feuerzeuge flammen auf. Für allgemeine Erheiterung sorgt Maite Kelly, die gegen ihre Heiserkeit »ein paar Tropfen ÝKlosterfrau MelissengeistÜ« nehmen wollte, sich aber sich mit der Menge verschätzte: »Da waren 80% Alkohol drin - also nicht wundern, ich bin ein wenig beschwipst.« Mit ihrem letzten Song beweist die »Kelly Family« einmal mehr, dass sie nach wie vor für Zusammengehörigkeit, Familiensinn und Toleranz stehen. Schon bei den ersten Takten von »Take my Hand« fassen sich Jung und Alt an den Händen. Nach etwa zwei Stunden buntem Programm bedanken sich Patricia, Joey, Jimmy, Paul, Maite und Angelo bei den Bielefeldern: »Ihr ward zwar zu Anfang etwas scheu, aber zum Schluss ging's hier ja richtig ab!« Natürlich wollen die Fans die Gruppe nicht einfach so gehen lassen. Unter lautstarken »Zugabe«-Rufen betreten die fünf noch einmal die Bühne - zwei Zugaben, darunter auch das »Ave Maria«.
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