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Wincor Nixdorf
übertrifft sich

Paderborner für 2007 vorsichtig

Paderborn (WB/dpa/Reuters). Die Paderborner Wincor Nixdorf AG, Hersteller von Geldautomaten und Kassensysteme, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005/06 die selbst gesteckten Ziele deutlich übertroffen.

Wie das Unternehmen gestern in der Paderstadt mitteilte, wuchs das operative Ergebnis (Ebita) um 18 Prozent auf 161 Millionen Euro und der Umsatz um 12 Prozent auf 1,95 Milliarden Euro. Geplant hatte das im MDax notierte Unternehmen ein Wachstum von 10 Prozent beim Umsatz und von 15 Prozent beim Ergebnis. »Im gerade zu Ende gegangenen Geschäftsjahr hat einfach alles gestimmt«, erklärte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Stiller.
Sicher sagen könne man das aber noch nicht. Auch Analysten halten die Prognosen für konservativ - zumal Wincor im Laufe des Jahres mehrfach seine Zielvorgaben angehoben hatte. Allerdings werde die Ausgangsbasis nach den guten Jahren auch schwieriger.
Der Jahresüberschuss sei weiterhin viel stärker gewachsen als das Ebita, sagte Stiller. Der Überschuss stieg um 46 Prozent auf 82 Millionen Euro. Auch im nächsten Jahr soll es weiter bergauf gehen, allerdings werde das Wachstumstempo Stiller zufolge etwas gedrosselt. Er prognostizierte ein Plus von sechs Prozent beim Umsatz und von acht Prozent beim Ebita. Wincor Nixdorf bewege sich damit weiter über der Marktentwicklung in seinen Geschäftsfeldern.
Die in Aussicht gestellten Zuwachsraten entsprechen den mittelfristigen Planungen, die Wincor Nixdorf beim Börsengang vor zwei Jahren veröffentlicht hatte. »Wir hoffen, besser als prognostiziert abzuschneiden«, sagte Finanzvorstand Eckard Heidloff in einer Telefonkonferenz.
Nach Angaben von Analysten profitierte der Konzern vor allem von der neuen Dosenpfandregelung, die den Absatz von Rücknahmeautomanten beflügelte. Auch Modernisierungen im Filialgeschäft der Banken mit einem höheren Automatisierungsgrad seien für die Paderborner positiv gewesen.
Obwohl die vorgelegten Zahlen über den Vorgaben lagen, entsprachen sie fast punktgenau den Erwartungen der Analysten. »Gut, aber nicht gut genug«, sagte Analyst Sven Weier von UBS.
Dem Urteil schlossen sich auch die Marktteilnehmer an: Die Wincor-Nixdorf-Aktie sank gestern im Tagesverlauf wegen Gewinnmitnahmen auf 110,85 Euro. Allerdings hat die Aktie in diesem Jahr mit einem Anstieg um gut 28 Prozent schon deutlich vorgelegt.
Wincor debütierte im Mai 2004 mit einem Ausgabepreis von 41 Euro an der Börse und gehört seit September 2004 zu den 50 MDax-Werten.
Endgültige Zahlen für das Geschäftsjahr 2005/06 werden am 13. Dezember bekannt gegeben. Dann will das Unternehmen ausführliche Angaben zur Geschäftsentwicklung machen.

Artikel vom 27.10.2006