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Für die Praxis gebaut
Fahrbericht: Nissan Note mit 86 PS-Diesel macht eine richtig gute Figur
Quadratisch, praktisch, gut. Nein, quadratisch ist er nicht, der Note von Nissan. Aber praktisch und gut allemal. Ein Auto, das keinen Designpreis erreichen dürfte, in Sachen Alltagstauglichkeit aber ganz weit vorne liegt.
Auch wenn man es kaum glauben mag, der Note steht auf der gleichen Plattform wie der Renault Modus. Im Gegensatz zu dem aber bietet der kompakte Nissan (4,08 Meter lang) deutlich mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Das gilt auch für die Hinterbänkler, die es sich so richtig bequem machen können. Vor allem dann, wenn die Rückbank komplett nach hinten geschoben ist. Doch selbst wenn die Bank komplett nach vorne gerückt wird (160 Millimeter Schub lassen die Schienen insgesamt zu) kann man hinten noch sitzen. Dann allerdings sehr eingeschränkt. Das Kofferraumvolumen variiert so von 280 bis zu 437 Liter. Werden die Rücksitzlehnen flach umgelegt, wächst das Fassungsvermögen auf 1332 Liter.
Die Sitzfläche allerdings ist nicht zu klappen. Deshalb muss auf dem Ladeboden eine Stufe in Kauf genommen werden. Die kann mit dem so genannten Flexi-Board-System, eine Art doppelter Boden - überbrückt werden (ab der acenta-Ausstattung Serie). Werden die beiden Platten auf der oberen Stufe eingehängt (das geht kinderleicht), schließt der Boden bündig mit der Sitzfläche ab. Darunter liegt dann ein »geheimes« Staufach, in dem nicht nur, aber vor allem Kleinkram untergebracht werden kann. Da die Lehne des Beifahrerplatzes zudem nach vorne zu klappen ist, lassen sich sperrige Gegenstände bis zu einer Länge von 2,40 Metern locker verstauen.
Das unterstreicht nachdrücklich die Alltagstauglichkeit des Note, der in dieser Hinsicht jedoch noch mehr zu bieten hat. So verbirgt sich unter dem Sitzkissen des Beifahrerplatzes ein weiteres Staufach und das große Handschuhfach ist beheiz- oder auch kühlbar.
Kinder werden sich über die Ablagemöglichkeiten freuen, die die an den Rücksitzen der vorderen Sitze angebrachten klappbaren Tischchen bieten. Gleich mehrere im Passagierabteil verteilte 12V-Steckdosen garantieren den ungestörten Betrieb von Elektronik-Spielen.
Garantiert gut ist auch der Fahrbetrieb, wenn unter der Haube der 86 PS starke 1,5 dCi-Diesel von der Konzernschwester Renault werkelt. Erfreulich leise, laufruhig und sparsam (6,4 Liter auf 100 Kilometer) arbeitet der mit einem Fünfgang-Getriebe kombinierte Selbstzünder, der auch in Sachen Durchzugskraft einen starken Eindruck hinterlässt. Allerdings hat Nissan keinen Partikelfilter im Angebot.
Nichts zu mäkeln gibt es am Fahrwerk, das - wie bei einem Familienwagen zu erwarten - auf Komfort ausgelegt ist, dessen ungeachtet aber auch schnelle Kurvenfahrten problemlos meistert. Ein ESP aber gibt es selbst in der zu empfehlenden acenta-Ausstattung für 16 990 Euro leider nicht in Serie. Das ist ein klares Manko. 550 Euro extra kostet das elektronische Stabilitätsprogramm in Verbindung mit Kopfairbags vorne und hinten. Im Preis enthalten aber sind unter anderem vier Airbags, das Flexi-Board-System, Radio/CD-Kombination mit sechs Lautsprechern, eine manuelle Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber auch hinten sowie Lenkradfernbedienung für Audiosystem und Bordcomputer. Das kann sich sehen lassen. Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 11.11.2006