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Von der Flachssaat zum Stoff

26 Hamfeldschüler erarbeiteten Projekt bis zur Ausstellungsreife


Gadderbaum/Schildesche (bp). Wie lange es dauert, ein Stück selbst hergestellten Stoff in Händen zu halten, war eine Erfahrung, die 26 Mädchen und Jungen der Hamfeldschule in ihrem fächerübergreifenden Projekt »Wir machen Stoff« machen konnten. Mit Unterstützung von Schulleiterin Karin Berndt-Schmidt und den Lehrerinnen Margret Jacoby-Gerber, Dorothea Woweries und Christine Meier und Lucie Deppe, Pädagogin im Bauernhausmuseum, blieben die Zwölf- bis Vierzehnjährigen, die jetzt die Klassen 7a und 7b besuchen, acht Monate bei der Stange.
Krönender Höhepunkt: Am Sonntag, 29. Oktober, 11.30 Uhr, wird im Bauernhausmuseum die Ausstellung »Wir machen Stoff« eröffnet. Bürgermeister Detlef Helling spricht ein Grußwort, die Kinder demonstrieren das Handweben, und die Handspinnerin Petra Voß führt in das Flachsspinnen ein. Die Ausstellung ist bis zum 17. Dezember zu sehen.
Im Geschichtsunterricht erfuhren die Kinder, wie Stoff vor 300 Jahren hergestellt wurde, sie säten Flachs aus, pflegten das Feld, stellten Vogelscheuchen auf, die sie im Kunstunterricht hergestellt haben und die sich als höchst wirksam erwiesen, ernteten und verarbeiteten die Flachsfasern weiter. Das Färben habe man ausgespart, dann aber Baumwolle und Leinen verwebt, um Stoffstücke vorweisen zu können, sagt Lucie Deppe. Im Welthaus lernten die Schüler die Arbeitsbedingungen kennen, unter denen in der Dritten Welt zum Beispiel Jeans hergestellt werden. Für Karin Berndt-Schmidt war es schön zu erleben, dass die Schüler so lange durchgehalten haben, um ihr Projekt zu einem guten Ende zu bringen: »Außerdem haben sie dadurch auch den Wert von Kleidung kennengelernt.«
Die meisten der Schüler hätten als Ursprung von Stoff Wolle oder Baumwolle vermutet, meint Lucie Deppe: »Woraus Leinen hergestellt wird, war ihnen vorher eigentlich unbekannt.«

Artikel vom 27.10.2006