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Ein Duell mit offenem Visier

Handball-Oberliga: Primus TuS 97 erwartet Mennighüffen -ÊTSG in Hamm

Bielefeld (WB/jm). Der Erste und der Dritte kennen sich aus dem Eff-eff: Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck freut sich am Samstag (17.45 Uhr, JöRea) aufs Spitzenspiel gegen den ostwestfälischen Nachbarn VfL Mennighüffen. »Zwei Mannschaften, die gut in die Saison gestartet sind und und ihre Positionen festigen wollen,« umschreibt der Sportliche Leiter des TuS 97 Frank Brennecke sachlich das, was sich auf dem Feld wohl prickelnder entwickeln wird.

Die imponierende Serie hat immer noch Bestand: Seit zwei Jahren sind die »Jürmker« an der Dorfstraße ungeschlagen. Der VfL Mennighüffen könnte also Geschichte schreiben. »Meine Mannschaft ist im Umbruch. Es käme etwas zu früh und wäre vermessen, wenn ich sage, wir fahren nach Jöllenbeck, um zu gewinnen. Würde mich natürlich trotzdem freuen,« gibt sich Mennighüffens Coach Helmut Bußmeyer eher defensiv. »Wir hatten gute Auftaktgegner. Der TuS 97 ist von anderem Kaliber. Das ist eine psychisch und physisch gefestigte Truppe. Die Spieler dort haben schon alle etwas anderes erlebt als meine Jungs, die nicht über die Oberliga hinaus gekommen sind.«
Frank Brennecke schätzt den OWL-Rivalen. »Das wird ein mit offenem Visier geführtes Duell. Mennighüffen wird es uns sehr schwer machen. Die sind ausgebufft und werden unsere Schwächen gnadenlose aufdecken.« Und schmunzelnd: »Umgekehrt gilt das natürlich genau so.« Die bevorzugte 5:1-Deckung der Gäste mit Christian Blankert als Positionsverteidiger bereitet Brennecke etwas Unbehagen. »Das mögen wir nicht so gerne.« Personell kann der Primus aus dem Vollen schöpfen.
Die TSG Altenhagen-Heepen, mit 5:7 Zählern im Niemandsland auf Rang neun beheimatet, strebt an der Lippe beim noch punktlosen Letzten HSE Hamm ein ausgeglichenes Konto an. Jörg Harke (»Wir haben so trainiert, dass der Knoten platzen muss«) studierte am Donnerstag die DVD der Hammer 27:29-Niederlage gegen den TSV Hahlen nach zwischenzeitlicher 21:16-Führung. Seine Topscorer hat der Gastgeber in Tobias Wesseling (35/6) und Maciej Nowakowski (33/4). »Egal wie die Tabelle aussieht: So schlecht ist Hamm nicht. Eigentlich gehören die da nicht hin,« stellt Harke seine Crew auf einen heißen Tanz ein. »Wir müssen selber Dampf machen. Wenn wir noch weiter nach oben kommen wollen, muss es jetzt losgehen.«
In der Vorsaison mussten sich die Bielefelder dort mit einem 33:33 begnügen und gewannen das Rückspiel in Heepen knapp mit 26:25. So spannend soll es diesmal nicht werden. »Wir müssen die nötige Vorsicht walten lassen, aber auch mit Selbstvertrauen an die Aufgabe herangehen, um so die Kurve zu kriegen,« empfiehlt TSG-Chef Heinrich Rödding.
Bei der TSG trainiert seit Dienstag ein Linkshänder aus Schleswig-Holstein mit, der in Bielefeld ein Studium aufgenommen hat. Die ersten Eindrücke sind positiv. An diesem Wochenende soll darüber befunden werden, ob der Bursche, der in Herford wohnt, verpflichtet wird. Handlungsbedarf bestehe jedenfalls, wie Rödding durchblicken ließ.

Artikel vom 28.10.2006